"Praestigiae Furentes – Die Bande der Rasenden Magie"
Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen.
!!! TRIGGER !!!
FSK18+, Blut, Tod, Obsession, Diebstahl, Trickbetrüger, Trauma, Alkoholkonsum, Drogenkonsum/ -missbrauch, körperliche-, seelische- und/oder sexualisierte Gewalt, Beleidigungen etc
ECKPUNKTE:
» RPG Art: 2er Play
» Zeit: 2013 | 2025
» Ort: Los Angeles, USA | Lissabon, Portugal | Around the World
» Schreibstil: 3. Person | Präteritum
» Genre: Romance, Heist, Action, Drama
» Sonstiges: angelehnt an 'Die Unfassbaren', 'Money Heist', 'Money Heist - Berlin'; eigene Story ; eigene Charaktere
Teilnehmer: Inari Leander
Praestigiae Furentes
Setting: "Praestigiae Furentes – Die Bande der Rasenden Magie"
Es ist das Jahr 2013. In den versteckten Schatten der Welt existiert eine Bande, die unter den Übernatürlichen und den Mächtigen als Legende bekannt ist: Praestigiae Furentes. Ihr Name bedeutet so viel wie „die rasenden Magier“ – ein Name, der die wilde, unbändige Natur ihrer Raubzüge und magischen Kräfte widerspiegelt. Sie sind keine gewöhnliche Bande von Dieben oder Verbrechern, sondern eine Gruppe von einzigartigen, übernatürlichen Wesen, die das Gleichgewicht der Welt selbst herausfordern. Ihre Taten sind so geschickt und so verführerisch, dass sie das Spiel von Magie und Macht auf ein neues Niveau heben.
Ihr Anführer, Andrés de la Fuente, ist ein Mann von unbestreitbarer Präsenz. Mit seinem markanten, leicht verwitterten Gesicht und den durchdringenden, tiefbraunen Augen, die die Schärfe und Entschlossenheit eines Mannes ausstrahlen, hat er die Fähigkeit, mit nur einem Blick die verborgensten Geheimnisse anderer zu ergründen. Andrés, dessen Erscheinung an den charismatischen Mann aus einer längst vergangenen Ära erinnert, kombiniert rauen Charme mit einer gefährlichen Aura. Seine dunkelbraune, leicht graue Mähne und der gepflegte, dunkle Bart verleihen ihm das Aussehen einer mystischen Gestalt, als wäre er einem alten Märchen entsprungen. Doch hinter diesem faszinierenden, fast übernatürlich wirkenden Äußeren verbirgt sich ein eiskalter Stratege, der mit jeder Entscheidung ein gefährliches Spiel spielt, stets die Kontrolle behaltend und die Spielregeln nach seinem Willen formend.
Unter seiner Führung ist Praestigiae Furentes nicht nur eine Gruppe von Kriminellen, sondern ein Meisterwerk der Magie, Intrigen und dunklen Zauberei. Ihre Raubzüge sind so perfekt ausgeführt, dass sie keinerlei Spuren hinterlassen. Sie stehlen nicht nur materielle Reichtümer, sondern auch magische Artefakte, Erinnerungen und Seelen. Ihr Ziel ist es, das Gleichgewicht der Welt der Magie zu erschüttern und eine neue Ordnung zu schaffen, in der sie die wahren Herrscher sind.
Die Mitglieder von Praestigiae Furentes:
- Iris, die Elbin, die durch ihre Fähigkeit, Illusionen zu weben, den Verstand der Menschen zu manipulieren. Ihr strahlendes Aussehen und ihre silberne Mähne täuschen über ihre wahre Natur hinweg – sie ist die Meisterin der Täuschung und der Geheimnisse. Ihr Wunsch ist es, die Welt mit ihren Illusionen zu einem Ort zu machen, an dem alles möglich ist – auch wenn diese Welt nichts anderes als ein schrecklicher Traum wird.
- Lazarus, der Dschinn, dessen goldene Augen und überirdische Ausstrahlung ihn zu einem der gefährlichsten Mitglieder machen. Lazarus ist kein gewöhnlicher Dschinn – seine Wünsche sind grausam und verzerrt, und seine Kraft kann den Stoff der Realität selbst beeinflussen. Wer sich ihm zuwendet, wird nie wieder der gleiche Mensch sein – und es gibt keine Möglichkeit, sich seinen Forderungen zu entziehen.
- Vera, die Hexe der Alchemie, ist eine wahre Meisterin der Elementarmagie und Tränke. Ihre grauen, beinahe hypnotischen Augen und ihr ruhiges, bedacht wirkendes Auftreten verbergen die grausame Magierin, die das Fließen von Lebensenergie kontrolliert. Mit einem Tropfen eines Zaubertranks kann sie eine ganze Armee von Feinden lähmen oder die Wände einer Festung einstürzen lassen. Doch sie trägt eine tief verborgene Trauer mit sich – das Geheimnis ihrer wahren Herkunft.
- Rafael, der Werwolf, ist von unbändiger Wildheit, und seine gigantische, muskulöse Gestalt kann in der Dunkelheit einer Nacht fast unsichtbar werden. Wenn er sich in seinen Wolf verwandelt, wird er zu einem mörderischen Tier, das nichts als Zerstörung im Kopf hat. Doch hinter seiner rauen Fassade steckt ein Mann, der um die Dunkelheit in sich kämpft – ein Mann, der sich nach einer Familie und Geborgenheit sehnt, die er nie hatte.
- Luciana, die Dämonin, hat das Aussehen einer Kriegerin aus einem dunklen Märchen. Mit ihren feuerroten Augen und der flimmernden Aura, die sie umgibt, lässt sie die Luft selbst glühen. Ihr zynischer Humor und ihre Vorliebe für Chaos machen sie zu einer der gefährlichsten Mitglieder von Praestigiae Furentes. Doch auch sie trägt ihre eigenen Dämonen, und ihre Vergangenheit ist ein düsterer Schatten, der sie ständig verfolgt.
- Nuala, die Fee, ist von unheimlicher Schönheit. Ihr winziger Körper, der wie der einer zarten Elfe wirkt, wird von einer mächtigen, unsichtbaren Magie durchzogen. Sie beherrscht die Luft und kann den Wind selbst kontrollieren. Ihre flimmernden, fast durchsichtigen Flügel und ihre unergründliche Natur machen sie zu einer der rätselhaftesten und gefährlichsten Mitglieder der Bande.
Die Neueste Rekrutierung – Sally:
Doch nun wurde ein neues Mitglied in die Bande eingeführt, das die Dynamik von Praestigiae Furentes verändern wird – Sally, eine 18-jährige Hexe mit einer geheimen und mächtigen Gabe. Sally mit ihren langen, glänzenden, dunklen Haaren, die in sanften Wellen über ihre Schultern fallen, und ihren tiefgründigen, brennenden Augen, die so viel mehr erzählen, als Worte jemals könnten war eine Schönheit. Ihre Schönheit ist eine Mischung aus Unschuld und Gefahr, eine seltsame, fast übernatürliche Ausstrahlung, die ihre Präsenz verstärkt. Ihre Haut hat einen warmen, olivfarbenen Teint, der im schwachen Licht schimmert und ihre Züge noch intensiver wirken lässt. Ihre Lippen, voll und sinnlich, ziehen die Blicke an, doch es ist die Art, wie sie spricht, ihre Stimme, die mit einer geheimen Macht schwingt, die wirklich fesselt. Sie trägt die Last der Welt auf ihren Schultern, als würde sie sich an den zerbrochenen Erinnerungen der Menschen laben. Ihre Magie ist wie ein ungeschliffenes Juwel – voller Potenzial und Dunkelheit.
Sally hat die Fähigkeit, die Essenz der Vergangenheit zu ergründen – nicht nur das, was sich in einem Moment abspielt, sondern auch, was sich in der Zeit eingeschrieben hat. Sie kann die Taten derjenigen, die sie berührt, sehen und sogar die tiefsten Geheimnisse von Orten und Menschen enthüllen. Doch diese Macht hat ihren Preis. Jedes Mal, wenn sie in die Vergangenheit blickt, erleidet sie eine weitere Stück Zerfall in ihrem eigenen Geist. Doch Sally ist bereit, den Preis zu zahlen – sie hat keine Wahl, als sich der Bande anzuschließen.
Die Raubzüge und die finsteren Ziele:
Praestigiae Furentes führt ihre Raubzüge mit einer Perfektion aus, die jegliche Vorstellung von Diebstahl sprengt. Es sind keine gewöhnlichen Raubzüge – sie stehlen Artefakte von unschätzbarem Wert, von denen niemand wusste, dass sie existierten. Sie entwenden magische Geheimnisse und verbotene Zauber, um ihre Macht zu verstärken und das magische Universum zu stürzen. Ihr Ziel ist es, die Ewige Quelle der Magie zu finden – ein Artefakt, von dem gesagt wird, dass es den Träger in den wahren Herrscher aller Welten verwandeln kann. Doch ihre Motive sind von viel größerer Bedeutung – die Zerstörung des gegenwärtigen magischen Systems, das von den Ältesten und den wahren Magiern der Welt beherrscht wird.
Es gibt nur einen einzigen Weg, dieses Artefakt zu finden: durch die Essenz der Magie selbst, und diese kann nur durch die unaufhörlichen Raubzüge und geheimen Machenschaften von Praestigiae Furentes erlangt werden.
Das Netz von Geheimnissen und Verrat:
Doch in einer Bande, in der Intrigen und Manipulation die Grundlage bilden, ist nichts so, wie es scheint. Jeder verfolgt seinen eigenen Plan – jeder hat ein Geheimnis, das ihn von den anderen unterscheidet. Die Bande ist ein brodelnder Kessel aus Macht, Verrat und magischen Kämpfen. Und Sally – das neueste Mitglied – steht an der Schwelle, all diese Geheimnisse zu entwirren. Doch wird sie in der Lage sein, sich der Dunkelheit zu entziehen, oder wird sie zu einem Werkzeug der Zerstörung werden, das von Andrés und den anderen Mitgliedern benutzt wird, um die Welt nach ihren Vorstellungen zu formen?
Praestigiae Furentes ist mehr als nur eine Bande – sie ist ein Spiegelbild der dunkelsten Wünsche der Menschheit, ein Schatten, der über die magische Welt schwebt und darauf wartet, alles zu verschlingen.
Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen.Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen.
Sphene "Sally" Flores [Inari] || FC: Adria Arjona
Sphene Flores war von Geburt an kein gewöhnliches Kind. Ihr Name war uralt, vererbt über Generationen, ein Relikt eines geheimen Hexenzirkels, dessen Wurzeln bis ins finstere Salem reichten – zur Zeit der Prozesse, als bloßes Wissen über Magie den Galgen bedeutete. Ihre Vorfahren hatten gebrannt, geflohen, sich verborgen. Nur wenige überlebten, verstreut über Kontinente, über Jahrhunderte. Und nun war es an ihr – und an ihrer kleinen Schwester Raquel – die letzten Fäden dieses alten Vermächtnisses in den Händen zu halten. Als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen – oder das behauptete zumindest der Polizeibericht – zerbrach alles. Sphene wusste es besser. Die Spuren im Wagen, die verbrannten Symbole in der Erde ringsum, das zerstörte Schutzamulett ihrer Mutter … das war kein Zufall. Das war ein Angriff. Etwas hatte sie gefunden. Etwas hatte sie ausgelöscht. Und mit gerade einmal vierzehn Jahren stand Sphene allein mit einem Kind auf dem Arm und einem Hexenzirkel im Rücken, der längst zu Asche geworden war. Sie änderte ihren Namen. Nannte sich Sel. Weil Sphene zu viel verriet. Zu schwer war. Zu magisch. Sel war normal. Sel war sicher. Sel klang wie eine, die zur Schule ging und nicht wusste, wie man einen Schutzkreis aus Blut zieht oder Flüche aus dem Körper eines sterbenden Vogels lockt. Sie begann zu stehlen – zuerst aus Not, später aus Überlebensstrategie. Kleine Dinge: Brot, Shampoo, manchmal ein Geldbeutel, wenn er zu locker in der Tasche hing. Immer im Verborgenen, immer mit einem Blick zurück. Für sie war es kein Verbrechen – es war Versorgung. Es war Liebe in der rohsten Form. Raquel war ihre Welt. Klein, zerbrechlich, neugierig – ein Kind, das Magie in jeder Pusteblume sah, ohne zu wissen, dass sie ihr durch die Adern floss. Sel sang ihr alte Schlaflieder vor, die in uralten Zungen geflüstert wurden, wischte Tränen weg, während ihre eigenen im Schatten versickerten. Und dann, eines verregneten Tages, kam sie. Eine Frau, uralt in den Augen, aber mit einer Haltung, als hätte sie Berge bezwungen. Sie klopfte an ihre Tür und sagte ruhig: „Ich bin eure Großmutter. Die Mutter eurer Mutter. Und ihr gehört zu mir.“ Sel glaubte ihr nicht. Zuerst. Doch die Frau kannte ihren Geburtsnamen. Kannte die Schutzzeichen, die Sel unter dem Teppich gezeichnet hatte. Sie sprach in der Sprache der Träume, in der Sprache der Ahnen. Und sie roch nach Salbei, Wermut – und nach der Vergangenheit. Sie zogen zu ihr. In ein schiefes Haus am Rand einer vergessenen Stadt. Zwischen staubigen Büchern, getrockneten Kräutern und alten Kerzen erweckte die Großmutter ihr Erbe zum Leben. Sie zeigte Sel, wie man Runen bricht, wie man Feuer ruft, wie man Wahrheit von Lüge trennt. Sie lehrte sie, dass Magie nicht nur Macht ist – sondern Verantwortung. Und sie sprach von Salem. Von Schmerz. Von Verrat. Keine Gutenachtgeschichten – sondern Wahrheiten, die sich wie Dornen um das Herz legten. Aber nichts war für immer. Als Sel achtzehn wurde, starb die Großmutter. Sanft. In einem Sessel, der nach Lavendel roch. Ihre Augen offen, als wollte sie noch etwas sagen. Und dann – Stille. Nur Sels Atem, zittrig, rau, während Raquel noch schlief, nichtsahnend. Von da an war Sel wieder allein. Nur diesmal mit mehr Wissen. Und mehr Angst. Schule. Nebenjobs. Rechnungen. Verantwortung. Sie rannte. Und fiel. Und stand immer wieder auf, bis zu dem Abend, an dem sie Andrés begegnete. Er erschien, als wäre er aus dem Nebel getreten. Groß, elegant, mit einem maßgeschneiderten Mantel und einem Lächeln, das keine Wärme kannte – nur Kontrolle. Seine Augen durchbohrten sie. Nicht wie ein Mann, der eine Frau betrachtete – sondern wie ein Stratege, der ein Schachbrett liest. „Du versuchst, dich zu verstecken“, sagte er, ohne eine Frage zu stellen. „Aber Magie lässt sich nicht verbergen. Sie trägt dich wie ein Parfum.“ Er stellte sich als Andrés vor. Keine Herkunft. Kein Nachname. Nur Andrés. Und von da an begann alles zu kippen. Er führte sie in eine andere Welt – eine verborgene Bühne hinter dem Schleier der normalen Gesellschaft. Ein Netzwerk aus Trickbetrügern, Täuschern, Illusionisten. Diebe, die sich als Zauberer ausgaben. Gaukler, die mit einem Fingerschnippen Villen ausräumten, während ihre Opfer noch klatschten. Andrés war ihr Anführer. Nicht mit Gewalt, sondern mit Worten. Mit Taktgefühl. Mit dieser kühlen, magnetischen Art, die einen gleichzeitig verängstigte und faszinierte. Er inszenierte Raubzüge wie Kunstwerke – mit Musik, Masken, Timing. Jeder Coup war ein Theaterstück. Jede Tat eine Symphonie aus Betrug und Verführung. Und Sel? Sie war seine erste Geige. Er nannte sie La Loba. Die Wölfin. Sie setzte ihre Magie ein, nicht um zu schützen, sondern um zu blenden. Um die Opfer zu verwirren. Sie wurde unsichtbar, unantastbar – mächtig. Doch Andrés ließ sie nie wirklich nah an sich heran. Für all die Nähe, die er zeigte – die kleinen Berührungen, die Worte, die schmeichelten – war da immer diese Leere dahinter. Wie ein Spiegelkabinett: Man sah ihn, aber fand nie den Ausgang. „Emotionen sind Ballast“, sagte er eines Nachts, während sie zu zweit auf einem Hoteldach saßen, gemeinsam Rotwein tranken und das Licht der Stadt unter ihnen flackerte. „Und Ballast ist das Erste, was man über Bord wirft, wenn das Boot zu sinken droht.“ Trotzdem blieb sie. Wegen dem Nervenkitzel. Wegen dem Gefühl, jemand zu sein. Wegen der Macht. Und vielleicht – wegen ihm. Doch Raquel sah ihr zu. Wurde älter. Und stellte Fragen. Warum sie nachts wegging. Warum sie Dinge verschwinden ließ, ohne sie zu berühren. Warum sie manchmal starr ins Leere blickte, als würde sie etwas sehen, was andere nicht konnten. Sel hatte keine Antworten. Nur Instinkt. Und eine leise Ahnung, dass irgendwann der Preis kommen würde. Denn Magie – echte Magie – nimmt nie ohne Gegenleistung. Und die Schatten von Salem hatten nie wirklich aufgehört, nach ihr zu suchen. Hand in Hand rannten sie oft durch dunkle Gassen, das Blut heiß, das Herz laut. Wenn die Sirenen heulten, wurden sie eins – atemlos, eng aneinandergedrängt, ihr Lachen vermischt mit dem Puls der Flucht. Manchmal verschwanden sie spurlos, als hätte die Nacht sie verschluckt. Manchmal reichte ein Blick, ein leiser Richtungswechsel – und sie bogen ab, still, wie Schatten, nur um sich Sekunden später gegenüberzustehen, Stirn an Stirn, Atem auf Atem. Ihre Hände fest ineinander. Ihre Blicke wie Versprechen, die keiner aussprach. Die auch nicht existierten, zumindest nur einseitig nicht vorhanden war. Es begann schleichend. Wie ein Tropfen auf Stein. Sel hatte sich nicht absichtlich in Andrés verliebt. Niemand verliebt sich absichtlich in einen Mann wie ihn. Es war etwas, das passierte, obwohl sie es besser wusste. Ein langsames Gift, süß im Geschmack, bitter im Nachhall. Anfangs war da nur Bewunderung. Für seine Eleganz, für seine Klugheit, seine unnachahmliche Art, Chaos in Ordnung zu verwandeln. Er war der Puppenspieler inmitten eines brennenden Theaters – und sie fühlte sich geehrt, auf seiner Bühne stehen zu dürfen. Er ließ sie Dinge fühlen, die sie längst weggesperrt hatte. Stolz. Mut. Begehrlichkeit. Tanze mit ihr. Küsste sie. Dann kam der Moment, in dem sie es ihm sagte. Es war keine große Szene. Kein dramatischer Kuss im Regen. Keine Hollywoodszenerie. Nur ein leiser Moment zwischen zwei Raubzügen, in einem anonymen Hotelzimmer in Lissabon, das nach Wein und Magie roch. Sie sah ihn an und sagte: „Ich glaube, ich liebe dich.“ Ein Atemzug. Ein Blick, der zu lang dauerte. Und dann – ein Lächeln. Dieses gefährliche, leise Lächeln. Es war der Anfang ihres Untergangs. Zarte neunzehn Jahre war sie jung zu diesem Zeitpunkt. Er trat näher. Näher. Er konnte sein Aftershave riechen. Es war das, was sie ihm zum Geburtstag schenkte. Im Hintergrund lief Musik. I Can't Stop Crying. von Will Grove-White. Streichelte ihre Wange. Flüsterte: „Das ist gefährlich, Amado mío“, flüsterte er leise, als er sich zu ihr beugte und ihre Lippen mit einem Kuss berührte – tief, leidenschaftlich, als würde er etwas in ihr entfachen, das längst begraben war. Dann griff er nach ihrer Hand, zog sie sanft an sich und legte seinen Arm um ihre Hüfte. Gemeinsam bewegten sie sich im Takt der Musik, als wäre alles um sie herum verschwunden. Er summte leise mit, seine Stimme wie ein sanfter Schatten in der Luft. Immer wieder küsste er sie, seine Lippen suchten die ihren, doch jedes Mal blieb es ein Versprechen, das ungesagt im Raum hing. Ein Versprechen, das nie erfüllt werden würde. Von diesem Moment an war es ein Spiel – und sie wusste, dass sie längst die Regeln verloren hatte. Er suchte ihre Nähe. Kam nachts in ihr Zimmer, wie ein Schatten, zog sie zu sich, flüsterte Dinge in ihre Haut und in ihr Ohr, die nur ein Mann flüstern konnte, der genau wusste, wie tief seine Worte schnitten. Und am nächsten Morgen? War er fort. Keine Nachricht. Kein Abschied. Dann tauchte er wieder auf, weil er sie brauchte – lächelnd, charmant, als wäre nichts gewesen. Manchmal brachte er ihr kleine Geschenke: ein Ring aus schwarzem Silber, ein seltenes Buch, ein Parfüm, das roch wie ein Meer aus Blumen. Sie saßen oft zusammen und tranken, wie immer ihren Wein gemeinsam, legten gute Musik auf um zu tanzen, küssten sich. Und jedes Mal, wenn sie dachte jetzt bleibt er, verschwand er wieder. Das ging fünf Jahre so. Fünf Jahre zwischen Sehnsucht und Stolz, zwischen Ekstase und Leere. Fünf Jahre, in denen sie die beste Frau an seiner Seite war – klug, stark, loyal, treu – nur um dann allein auf einem Hoteldach zu sitzen, den besten Wein der Stadt zu trinken und sich zu fragen, ob sie überhaupt etwas für ihn war. Ob sie für ihn etwas bedeutete? Mit dreiundzwanzig zog sie den Schlussstrich. Keine große Szene. Kein letzter Kuss. Nur ein Brief. Eine kleine Wohnung, die sie über Nacht verließ. Und eine Entscheidung, die sich wie eine Amputation anfühlte. Ihr gebrochenes Herz blutete. Sie weinte, doch sie sagte sich: „Das ist das beste für mich.“ Sie zog weg. Nahm Raquel mit. Es war Zeit, etwas zu suchen, das nicht auf Lügen und Rauch gebaut war. Da fiel ihr ein, dass ihre Großmutter oft von einer Freundin gesprochen hatte – Rosa, die in Los Angeles ein Blumengeschäft betrieb. Eine einfache Frau mit einem Herz für Magie, die sich aber aus allem heraushielt. Sel schrieb ihr, kurz und klar. Und Rosa schrieb zurück: „Komm. Ich habe Platz. Und Blumen brauchen Hände wie deine.“ Also arbeitete Sel fortan mit Rosen statt Runen. Bindete Sträuße statt Schutzkreise. Sie gewöhnte sich an die Stille. An das einfache Leben. Kein Adrenalin mehr. Keine Fluchten. Keine Küsse im Dunkeln. Kein nächtliches Wein trinken auf einem Hoteldach der Stadt. Kein Luxus. Keine leeren Versprechen. Nur sie, Raquel und Tante Rosa, wie sie die ältere Frau liebevoll nannten. Und dann, nach sechs Jahren, stand er plötzlich wieder da. Andrés. Mitten im Laden. Umgeben von Lavendel, Eukalyptus und weißen Lilien. Ein tiefschwarzer, maßgeschneiderter Samtanzug, schimmernd wie flüssige Nacht, mit goldenen Nadelstreifen, die im Licht wie feine Magielinien glühten – edel, unverschämt elegant, unvergesslich. Im selben dunklen Mantel wie früher, nur wirkte dieser neu. Mit denselben dunklen Augen, die immer mehr wussten, als sie zeigen wollten. Sie stand da – die Hände voller Dornen – und ihr Herz schlug ihr gegen die Rippen wie damals, als sie zum ersten Mal bei einem Raubzug geblinzelt hatte und er ihr aus dem Schatten zugezwinkert hatte. Jede Mauer, die sie sich über Jahre aufgebaut hatte, begann zu bröckeln. Nicht wegen ihm. Sondern wegen dem Teil in ihr, den sie nie ganz geheilt hatte. Er lächelte. Und sagte nur: „Ich hatte vergessen, wie du duftetest, wenn du glücklich bist. Trägst du etwa mein Parfüm?“ Und in ihren Augen schimmerten Tränen – nicht aus Schwäche. Sondern weil sie genau wusste, was jetzt kommen konnte. Denn Andrés war nie ein Mann, der einfach nur „Hallo“ sagte. Er kam, wenn etwas in Bewegung geriet. Und irgendetwas… war wieder erwacht. Irgendetwas ließ alle verschütteten Gefühle wieder aufleben.
Andrés de la Fuente [Leander] || FC: Pedro Alonso
Andrés de la Fuente – das Lächeln eines Räubers, das Herz eines Poeten, und ein Schatten, der nie ganz greifbar war.
Er war nie für das Licht gemacht worden. Zu viele Ecken in seiner Seele, zu viele Fragen, die keine Antworten wollten. Geboren zwischen Regeln und Runen, Ordnung und Omen – aufgewachsen im warmen Duft von Lavendel und altem Zauber, aber mit einem ständigen Echo väterlicher Härte im Nacken. Andrés trug beides in sich. Und vielleicht zerriss es ihn genau deshalb immer ein bisschen mehr, je älter er wurde. Er versuchte es. Ehrlich. Die Uniform, das Pflichtbewusstsein, das gerade Rückgrat – all das, was sein Vater stolz gemacht hätte. Doch in den stillen Stunden, wenn der Kaffee kalt wurde und die Straßen schwiegen, sehnte er sich nach mehr. Nach Flüstern. Nach Gefahr. Nach diesem Prickeln, das einem sagt: Du atmest gerade richtig. Er wurde zu einem Mann, der wusste, wie man stiehlt, ohne zu nehmen. Wie man liebt, ohne zu bleiben. Wie man tanzt, ohne den Takt zu verlieren – auch wenn der Boden unter einem bröckelte. Sein Team war klein, unscheinbar. Jeder Einzelne ein Puzzleteil des Unmöglichen. Und dann kam Sphene.
Sie war wie ein Splitter Mondlicht – leise, scharfkantig, manchmal fast zu hell für seine Schatten. Achtzehn, mit einer Stimme, die klang wie das Knistern von Seiten in alten Büchern. Ihre Blicke bohrten sich durch Fassaden, als hätte sie ihn schon immer gekannt – oder schlimmer: durchschaut. Er wusste nicht, warum sie da war. Vielleicht war sie eine Warnung. Vielleicht ein Versprechen. Aber was auch immer sie war – sie blieb. An seiner Seite, immer einen Schritt zu nah, immer ein Hauch zu vertraut. Sie tanzten. Auf Marmorböden, auf Hoteldächern, unter Sternen, die keiner sehen sollte. Er brachte ihr klassische Musik näher – Chopin, Debussy, Ravel. Sie lachte über seine Leidenschaft für französischen Wein, über seine arrogante Art, Gläser zu schwenken, als wäre er ein König. Und sie küssten sich. Nicht oft. Nicht regelmäßig. Aber intensiv. Wie Diebe, die wussten, dass man den Moment stiehlt oder verliert. Und dann... sagte sie es. Mit geröteten Wangen, zitternden Fingern und einem Mut, der so gar nicht zu ihrem sonst so kühlen Blick passen wollte. Er kann sich an diesen Abend erinnern, als wäre er in seine Haut tätowiert. Nicht wie eine Erinnerung – eher wie ein Echo, das nie ganz verstummt. Die Art, wie das Licht durch die hohen Fenster der Suite fiel. Wie die Vorhänge sich im Wind bewegten, als hätte der Himmel selbst heimlich mitgehört. Und dieser Song... "I Can't Stop Crying", Will Grove-White, auf einem altmodischen Plattenspieler, der in der Ecke stand wie ein vergessenes Relikt aus einer besseren Zeit. Die Nadel knisterte leise, fast zärtlich, und die Musik tropfte wie Honig in den Raum. Sanft. Schmerzhaft. Wahr. Der Rotwein in ihrem Glas war teuer. Viel zu teuer für zwei Menschen, die sich nie wirklich gehörten. Andrés trug ein schwarzes Hemd, halb geöffnet, ein müder Glanz in den Augen, den nur Menschen tragen, die zu viel gesehen haben – und trotzdem nie genug. Sphene saß ihm gegenüber, barfuß auf dem flauschigen Teppich, ein Lächeln auf den Lippen, das nur halb zu ihr gehörte. Ihre Knie berührten sich manchmal, nur flüchtig. Wie ein Spiel, bei dem keiner die Regeln wirklich verstand, aber beide trotzdem mitspielten. Sie tanzten nicht. Nicht sofort. Sie redeten wenig. Auch das nicht nötig.
„Du weißt, dass ich bleibe, oder?“ hatte sie gesagt, kaum hörbar.
„Wenn du willst.“
„Ich will.“
Und dann – eine Pause.
Eine von diesen Pausen, in die ganze Leben passen.
„Ich liebe dich, Andrés.“
Er sah sie an. Länger, als man sollte. Länger, als gesund war.
Er hätte etwas sagen können. Etwas, das wehtat. Oder etwas, das tröstete. Aber er sagte nichts, sondern tat etwas anderes.
Er stand auf. Langsam. Wie jemand, der wusste, dass man Zerbrechliches nicht hetzt. Reichte ihr die Hand, wortlos, mit einem Blick, der alles sagte und gleichzeitig nichts. Und sie – nahm sie. Natürlich. Weil sie immer gehofft hatte, dass er das tun würde. Er zog sie zu sich, legte eine Hand an ihre Taille, die andere an ihre Hand, und begann mit ihr zu tanzen. Er sprach: „Das ist gefährlich,...“ Und sie tanzten weiter. Nicht perfekt. Nicht einstudiert. Sondern echt. Die Musik war weich, bittersüß, eine einzige Verletzlichkeit in Moll. Er summte leise mit. Erst nur so. Dann sang er. Kaum hörbar, ganz bei sich. Ganz bei ihr. „I can’t stop crying… since you walked away…” Und er küsste sie. Nicht gierig. Nicht flüchtig. Sondern mit dieser traurigen Zärtlichkeit, die nur Menschen kennen, die wissen, dass nichts für immer ist. Die Welt draußen war weit weg. Es gab nur sie. Den Tanz. Den Wein. Das Lied. Und das, was nie gesagt wurde – aber immer zwischen den Tönen lag. Er spielte. Natürlich spielte er. Er spielte immer. Auch wenn etwas in ihm flackerte, wenn sie ihn ansah. Auch wenn er manchmal wach lag, mit ihrem Lachen im Ohr und dem Gefühl, etwas verpasst zu haben. Irgendwann verschwand er – wie immer. Ohne Abschied. Ohne Spur. Nur ein leises Parfum aus Erinnerungen. Und sie? Sie blieb diesmal nicht. Fünf Jahre hatte sie das Spiel mit ihm gespielt. Als er zurückkam, war sie fort. Diesmal war sie schneller gewesen. Reifer. Stärker. Und etwas in ihm... fehlte. Sie hinterließ nur einen Brief. Sie war fort. Fort mit ihrer kleinen Schwester. Und er blieb allein. Ein Raum, der sonst nie leer war. Eine Melodie, die sich nicht mehr finden ließ. Er dachte an ihre Finger in seinem Haar, an ihre Stimme, wenn sie sang – leise, fast wie eine Beschwörung. Und plötzlich... war sie überall. In jedem Tropfen Wein, in jedem Tango mit einer Fremden, in jedem verdammten Lied von Rachmaninow. Selbst, wenn er ins Theater ging, sah er sie über all. Er war es gewohnt, dass Menschen ihn verließen. Oder dass er sie verließ. Es hatte ihn nie berührt. Bis Sphene. Sie hinterließ keinen Schnitt – sie hinterließ eine Narbe. Nur eine Leere.
Sechs Jahre später fand er sie wieder.
Nicht in einem geheimen Nachtclub, nicht auf einem verregneten Dach irgendwo in Rom – sondern in einem kleinen, unscheinbaren Blumenladen in Los Angeles. Die Türglocke klingelte, als er eintrat, und der Duft von frischem Lavendel und Rosen schlug ihm entgegen wie eine Welle aus Erinnerung. Doch es war nicht der Blumenduft, der ihn innehalten ließ. Es war ihr Parfüm. Ein Hauch von Paris, verborgen zwischen Pfingstrosen und Staub – das Parfüm, das er ihr damals geschenkt hatte, nach einer langen Nacht und einem noch längeren Morgen, irgendwo in einem Hotel mit zu vielen Kissen und zu wenig Zukunft. Er sah sie zuerst nur von hinten. Ihr Haar war länger geworden. Lockiger vielleicht. Oder einfach nur älter. Sie müsste nun neunundzwanzig Jahre alt sein, wenn er richtig gerechnet hatte. In der Hand hielt sie eine Vase mit cremeweißen Rosen. Ihre Finger zitterten leicht – so wie früher, wenn sie log.
Dann drehte sie sich um. Langsam. Als hätte sie ihn gespürt, bevor sie ihn sah. Und für einen Moment – nur einen – sah sie aus, als würde sie weinen. Nicht offensichtlich. Nicht dramatisch. Aber ihre Augen glänzten zu sehr für dieses sanfte Licht. Und ihre Lippen formten keinen Gruß. Nur ein leichtes Zittern, als wäre sein Name ein Geist, den sie längst beerdigt hatte. Er sagte nichts. Noch nicht. Denn manchmal... spricht die Vergangenheit zuerst..
Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen.