Beiträge von Sayrana

    BREACHED

    Texen Alcantar

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    AUSSEHEN / MARKANTERE MERKMALE:

    • drahtige Erscheinung -> wenig Fett & leichte, definierte Muskeln
    • aschblondes, geflochtenes Haar (typisch für Juniskäer)
    • stahlgraue Augen
    • nicht wählerisch bei seiner Kleidung -> Not macht erfinderisch
    • trägt auf der Brust über seinem Herz ein Mäandermuster, angeordnet im Kreis und wie eine Welle, tätowiert
    • Beine und Arme weisen etliche geradlinigen Narben auf, die von seinen Gelenken bis zu seinen Ellbogen verlaufen
    • etwa 1,83 m groß


    Texen kommt ursprünglich aus dem dritten Herrschaftsgebiet Juniskär, das durch eine Patriarchat geführt wird. Die dortigen Familien gliedern sich in Stämmen, deren Herrschaft dadurch bestimmt wird, wer das jährlich ausgetragene Turnier gewinnt. Texen entspringt dabei einem sehr kleinen, unbedeutenden Stamm. Niemand seiner Familie hat jemals am Wettkampf teilgenommen oder es auch nur in Erwägung gezogen.
    Entgegen dem Rest des Juniskäer bildete Texen in jungen Jahren keine magische Begabung aus. Lange vermutete man, dass sich seine Fähigkeiten einfach nicht besonders stark zeigten, doch als er als Kind keine Zauber wirkte, wuchs die Skepsis. Im Teenageralter brachte der junge Texen selbst unter Zwang keine Zauber zustande und die Skepsis wandelte sich zur Sorge. War der Junge krank? War seine Selbstkontrolle einfach unmenschlich? Was stimmte mit dem Kind nicht?
    Das zeigte sich erst Jahre später bei einem Ereignis, das von den Leuten aus seinem Dorf Skilligan seitdem totgeschwiegen wurde. Und welches dazu führte, dass sich das Wort über einen Breacher, jemanden, der Magie von anderen nutzte, verbreitete.
    Seitdem befand sich Texen auf der Flucht und verließ dabei Juniskär in der Hoffnung, dort nicht mehr verfolgt zu werden. Er übertrat die Grenze zu Tarás-Vorossia und tauchte da für Jahre ab, indem er Söldnerarbeiten nachging und hier und da auch in zwiellichtigen Bereichen gelandet war. Er hielt sich damit über Wasser bis er 33 Jahre alt wurde.
    Da endete seine Glückssträhne, als auch hier das Wort über einen Breacher vermehrt wurde und man am Ende einen Einsatztrupp gegen ihn schickte, nachdem man ihn in die Enge gedrängt hatte. Von den gut 50 Leuten schafften es nur noch 10 in seine direkte Nähe. Überwältigen konnten ihn am Ende nur zwei der Männer, die Gott sei Dank Texens Hände unter Kontrolle bekamen und ihn zu Boden brachten. Gefesselt, geknebelt und mit einer Augenbinde versehen brachte man ihn direkt ins Herz des vorossischen Königreiches, wo man wohl wissen mochte, wie man mit diesem Massenmörder zu verfahren hatte.
    Mit der Info, dass dieser Mann niemanden anfassen durfte und kein Wort sprechen sollte, lieferten die Männer Texen direkt in die Fänge des nächsten Sklaventreibers, wie sich herausstellen sollte.

    Wer am Ende ein Wort darüber verloren hatte, konnte nicht geklärt werden. Als am vorossischen Hof die Nachricht einging, dass ein Gefangenentransport, der offiziell als bewachter Besuch lief, wie vom Erdboden verschluckt worden war, schürte sich erster Unmut. Wo der Konvoi mit dem Breacher abgeblieben war, konnte niemand sagen.
    Denn der Einsatztrupp des beauvalesischen Königreiches arbeitete mit vollständiger Diskretion. Diesen Hinterhalt hatte niemand sehen können, als sich ein Meuchtrupp auf den Konvoi stürzte und Wagen samt Leichen im Nichts verschwinden ließ. Das Fahrzeug kaperten sie und fuhren damit zunächst über die juniskäer Grenze, von der aus sie sich bedeckt hielten, um am Ende zurück auf das Heimatgebiet zu fahren.
    Mit ihrer wertvollen Beute auf dem Rücksitz fuhren sie ohne Zwischenfälle nach La Bastille, wo Texen vorgeführt und untergebracht werden sollte.

    Jinx

    Lyrindia

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    Lyrindia ist die letzte Bastion vor der ersten großen Gebirgskette, die die Lande vor dem Brachland dahinter abschirmt. Als ursprünglicher Außenposten von elfischen Priestern und Geisterhörern besitzt die Stadt als Kern eine Tempelanlage, die architektonisch die umliegenden Höfe eingeschlossen und das Grün im Inneren des Komplexes eingebaut hat. Als immer mehr Elfen nach Lyrindia kamen, um dort den ansässigen Flüsterern zu lauschen, entschloss man sich, die Stadt weiter auszubauen und schließlich auch zu befestigen. Folglich wurde eine Außenmauer mit Zinnen errichtet und zusätzlich in geringer Entfernung ein zweiter Wall. Anstelle von einzelnen Häusern oder bauten entschloss man sich für eine komplexe Anlage, in der jeder Elf sein eigenes Domizil beziehen konnte und trotzdem mit der Gemeinschaft verwoben blieb. Spezielle Güter, die benötigt werden, werden entsprechend importiert, aber den Großteil des Eigenbedarfs deckt die Stadt selbst. Es geht nicht um Profit. Es geht um den Standort und die damit einhergehenden Verbundenheit zu Eryndralis, Göttin der Harmonie zwischen Flora und Fauna, und Mythanis, Gott des Waldes und seiner Magie.
    Im Herzen der Tempelanlage wächst ein Ahnenbaum, umgeben von einem Mondlichtsee. Insbesondere die Hohepriester sind hier in der Lage, das von Mondlicht getränkte Wasser als Katalysator zu nutzen und Kontakt zu den zwei Göttern herzustellen, die an diesem Ort eine verstärkte Präsenz aufweisen. In der untersten, ringförmig angeordneten Ebene findet man eine Kristallbibliothek. Hier wird das gesammelte Wissen der Elfen in Form von Kristallen abgelegt, die durch reine Berührung dem Elf ermöglichen, das gespeicherte Wissen direkt zu erleben. Klassische Sammlungen von Wissen werden als zu anfällig betrachtet.
    Besonders groß und in regelmäßigen Abständen wird die Nacht der Flüstergesänge in Lyrindia abgehalten. Viele Elfen reisen zu diesen Festen heran, um an den gesängen teilzunehmen und die Geschichten auszutauschen und weiterzutragen.
    Durch die Nähe zur Gebirgskette sammeln sich als Ausspülung hin und wieder Edelsteine im Flussbett des vorbeiziehenden Gewässers. Findige Elfen sammeln sie dort ein, um in den Hallen dem Kunsthandwerk der Schmuckerstellung nachzugehen. Die dort gefertigten Amulette werden für jeden Elfen persönlich hergestellt und symbolisieren den Schutz der Ahnen oder die Verbundenheit zu einem speziellen Naturgeist. Solche Kusntwerke sind hoch geschätzt und bringen selbst unter Nicht-Elfen horende Summen ein.
    Im Gegensatz zu anderen Städten wird Lyrindia von keiner Einzelperson kommandiert - der König der Elfen sitzt schließlich zurückgezogen in der eigentlich Elfenhauptstadt im Herzen des Landes. Stattdessen führt ein Zusammenschluss aus Hörern und ihrer Hohepriester die Stadt, wenn auch nur unter demokratischer Abfrage der restlichen Bewohner der Stadt.
    Auf den Zinnen der umlaufenden Mauer sind nichtsdestotrotz Bogenschützen stationiert, im Paar mit Magiekundigen. Da Lyrindia aber eher als kulturelle Hochburg angesehen wird und nicht sonderlich gut als kämpferische Bastion wirkt, sind Angriffe mit entsprechender Vehemenz vermutlich erfolgreich. Die Orks aus den Landen hinter der Gebirgskette waren lange Zeit auf andere Flecken der Welt aus, weshalb Lyrindia sich nicht mit Bedrohungen auseinandersetzen musste.
    Bis jetzt.


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    Nyvanthiel - Die Mondgesandte der Götter

    Als Nyvanthiel vor 538 Jahren auf Lyrindia geboren wurde, schien der Vollmond auf sie herab. Der Wind blieb still, die Feuer brannten nicht auf, die Tiere blieben still. Einzig die Wolken brachen auf, just in dem Augenblick, als das kleine Elfenkind geboren wurde. Schon da stellte man sie unter den Schutz des Himmels, das war ihren Eltern sofort klar. Ihren Namen bekam Nyv erst etliche Jahre später, als sie während eines Vollmondes plötzlich in der Sprache der Götter zu flüstern begann und seitdem immer wieder die Stimme von Selendara, der Mondgöttin.
    Schnell fand sich Nyv in den Reihen der Priester wieder - als jene, die zuverlässig im Mondlichtsee in Kontakt mit ihrer Göttin treten konnte, war das Kind zu Höherem bestimmt. Dessen waren sich die Weisen des Rates absolut sicher. Also erzog man sie entsprechend ihrer Fähigkeit und machte sie zur Dienerin der Götter. Darin sieht Nyv wirklich vollste Erfüllung. Schon in jungen Jahren fragt man sie nach Rat, sie darf Riten mit abhalten und genießt ein hohes Ansehen unter ihresgleichen, was sich in den kommenden Jahren nur noch weiter vertiefen sollte. Entgegen der Annahme, nur an einem einzigen Ort zu verweilen würde ermündend sein, verblieb Nyv in Lyrindia, wo sie sich in der Kristallbibliothek altes Wissen aneignete und ihre Begegnungen mit Selendara in neuen Kristallen einspeiste. Wenn sie keine Riten vorbereitet oder den Göttern ihr Gehör öffnet, dann lehrt sie die Kinder die Gesänge der Geschichte der Ahnen, damit sie an der nacht der Flüstergesänge teilnehmen können.
    Wie alle Elfen lebt Nyv die Gemeinschaft und ihr Schicksal. Es gibt keinen Partner, den sie sich erwählt hat, da sie sich zu jung dafür sieht. Noch gab ihr das Schicksal kein Zeichen, dass sie einen Nachkommen in die Welt setzen sollte. Die Geister waren in dieser Hinsicht ausgesprochen ruhig. Also verkehrt sie besonders viel mit dem Kreis der Hörer und den anderen Priestern, mit denen sie oft in Sitzkreisen ihre Erfahrungen durch Lieder teilen.
    Als Nyv die 500 Jahre Lebensspanne übertritt, stuft man sie von einer Erwachsenen zu einer Weisen auf. Sie tauscht den Titel der Priesterin gegen den der Hohepriesterin ein und zählt nun zu den Elfen mit den höchsten Rängen. Das lässt Nyv jedoch nicht sonderlich arrogant werden. Unter ihresgleichen gilt sie als reserviert und besonnen, wenn auch weniger kryptisch in der Sprache als andere Priesterinnen. Darunter liegt der Stolz eines jedes Elfen verankert und ein schier unbrechbarer Wille. Sie kann ganz gut mit dem Bogen umgehen, scheut sich aber davor, physische Gewalt einzusetzen. Ihr Talent liegt in der Magie begründet, die sie wie alle Elfen alltäglich nutzt. Dabei steht das Gleichgewicht der Natur und ihr Schutz an oberster Stelle.
    Man sagt, der Schrei eines sterbenden Baumes kann von den Elfen wie der eigene empfunden werden.

    Dune

    Zayne brauchte geschlagene fünf Minuten, ehe er sich wieder soweit gefasst hatte, dass er seine übliche nonchalante Ausstrahlung zurückgewonnen hatte. Erst danach begann er, die besetzten Tische abzulaufen und sich nach Wünschen und dergleichen zu erkundigen. Nur um den Tisch von Cat und ihrem Begleiter machte er einen Bogen – der Vampir würde mit Sicherheit riechen können, dass er Hayes nicht nur mit Worten zu seinem Rudel geschickt hatte. Ihm wollte er keinen Grund liefern, um sich bei Cat über die Gewaltbereitschaft eines Kellners lustig zu machen. Außerdem hatte er ihnen bereits mitgeteilt, dass es mit dem Essen eine Weile dauern konnte – für ihn also kein Grund, Cat noch mehr auf die Pelle zu rücken als ohnehin schon. Denn er konnte es sich nicht verkneifen, sie immer wieder flüchtig anzusehen. Wie ein Magnet zog sie seinen Blick auf sich und er begriff nicht, woher diese Faszination stammte. Das musste doch über die üblichen Fanallüren weit hinaus gehen. Obwohl er sie bislang nicht ein einziges Mal live getroffen hatte und sie seinen Namen höchstens von dem Namensschild an seiner Brust kennen mochte, fühlte er eine seltsame Verbundenheit zu ihr. Seit dem Augenblick, als er ihren einzigartigen Duft nach Koriander und Kardamom wahrgenommen hatte.
    Sobald Cat ihr Glas geleert hatte, war Zayne doch zur Stelle und fragte nach einem Refill. Ansonsten versuchte er weiterhin die angebrachte Distanz zu wahren, während Josh unterdessen zurückgekehrt war und ihn mit einem Fauchen aus der Küche geschert hatte. Sein Kommentar: „Ein kreativer Geischt braucht Ruhe!“
    Auch nach einer Stunde ließ sich Hayes nicht mehr blicken. Darüber hinaus kamen allerdings auch keine weiteren Gäste mehr herein, was den heutigen Abend zu einem Ruhigen machte. Sehr zu Zaynes Gefallen, denn seine Aufmerksamkeit litt stark unter Cats Anwesenheit. So sehr, dass sogar Tom hier und da den jungen Mann ablöste, wenn er seinen Einsatz verpasste oder ein Aufzeigen übersah.
    Als die Glocke aus der Küche klingelte glich es einem Befreiungsschlag. Zayne huschte in die Küche, wo er den Gargoyle gerade dabei entdeckte, wie er mit seinen Klauen gehackte Petersilie über ein gedämpftes Fischfilet mit einer schmalen Spur Soße darüber streute. Als Beilage reichte er Rosmarinkartoffeln und es war klar, dass der Fokus einzig auf dem Fisch lag. „Was hast du auftreiben können?“
    „Zander“, verkündete Josh selbstzufrieden und richtete sich auf. „Ich will mindeschtensch ein Kilogramm Moosch haben, klar?“
    Zayne schmunzelte als er den Teller nahm. „Gib mir ein bisschen Zeit und das sollst du kriegen. Ein Deal ist ein Deal, mein Großer.“
    Daraufhin grummelte der Gargoyle zufrieden und widmete sich seinem Käseexperiment in den Schälchen. Der Werwolf verschwand mit dem Teller aus der Küche und rauschte beinahe an Cats Tisch, um den Teller vor ihr abzustellen. Er drehte ihn extra auf die fotogene Seite für sie ehe er sagte: „Gedämpftes Filet vom Zander an Zitronenjus und Rosmarinkartoffeln. Ich entschuldige mich noch einmal für die lange Wartezeit.“ Er spähte zu dem Vampir hinüber, der den Lebkuchen wie erwartet komplett vernichtet und sein Glas geleert hatte. „Einmal auffüllen?“
    Zayne nahm sich das Glas, um Cats Begleiter eine zweite Runde zu bringen. Jetzt, wo er etwas für sie zum Essen organisiert hatte, fühlte er sich wesentlich besser und erleichtert. Der Druck, ihren Wunsch zu erfüllen, war abgefallen und die Leichtigkeit in seinen Gang zurückgekehrt. Als er dem Vampir ein zweites Glas brachte, machte Cat gerade Fotos von dem Tisch. Ohne sich einzumischen verschwand Zayne, um seiner restlichen Arbeit nachzugehen.

    Irgendwann kam dann der Moment, in dem Cat aufzeigte und nach der Rechnung verlangte. Zayne nickte ihr zu, sie bemerkt zu haben, und stellte sich an die Kasse, um den Beleg auszudrucken. Den ganzen Abend über hatte er sich an ihr sattsehen können. Ihren Geruch abgespeichert und hier und da mit seinen Ohren Schnipsel aus ihrer Unterhaltung aufschnappen können. Die Medien wurden ihrer Stimme nie und nimmer gerecht, das wusste er jetzt.
    Als er den Beleg in die Hand nahm, zögerte der Werwolf einige Augenblicke. Eindringlich starrte er auf den Zettel hinab. Es wäre ein vager Vorstoß. Dezent, und vielleicht übersehen, aber nicht aufdringlich. Eine versteckte Notiz, die ein wenig die Hoffnung fütterte, die ihm innewohnte. Also schrieb er in einem unbeobachteten Moment seinen Namen und Handynummer auf die Rückseite des Belegs, ganz klein am unteren Rand. Sein Herz klopfte. Er fühlte sich leicht. Das war Nervosität, wie er sie schon lange nicht mehr gespürt hatte.
    Nur mimte Zayne ganz den entspannten Kellner, als er an Cats Tisch erschien und die Rechnung in einer dunklen Kladde auf den Tisch zwischen ihr und dem Vampir legte. Er würde sich nicht erdreisten, einem von beiden die Rechnung eigenmächtig zu zuschieben.
    „Ich hoffe, Sie hatten heute einen angenehmen Abend hier. Es wäre schön, wenn Sie bei Gefallen das ein oder andere gute Wort über das Rack verlieren könnten. Das würde den Besitzer sehr freuen. Kann ich Ihnen sonst noch etwas Gutes tun?“, fragte er abschließend, wobei er den Vampir nur flüchtig ansah und dann die letzten Momente von Cats Gesicht in sein Gedächtnis brannte.

    So, ganz kurz mal hier reingeworfen, dass die Ideen bei mir immer noch fleißig weiter wachsen und noch nicht geerntet worden sind :D

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    Als Cat Zayne offenbarte, wonach es ihr eigentlich gelüstete, hätte er beinahe mit dem Kopf geschüttelt. Natürlich. Darauf hätte er auch selber kommen können. Fisch war etwas, was das Rack nur selten auf der Karte führte. Nicht unbedingt, weil Josh ihn nicht hätte zubereiten können, aber er hegte in der Regel eine Aversion gegen Gewässer und damit verbunden auch Fische. Es bedurfte in der Regel ein bisschen Überzeugungskraft, aber das viel größere Problem war eher das Lager. Zayne wusste nicht, ob sie überhaupt Fisch auf Lager hatten.
    „Ich werde nachsehen lassen, was wir in der Küche zaubern können. Nur ob wir explizit Ihre genannten Gerichte umsetzen können, dürfte sich als schwierig erweisen“, wandte er ein und bemerkte, wie schwer ihm diese Worte fielen. Fast so, als würde er alles in seiner Macht Stehende tun, nur um ihr nicht widersprechen zu müssen.
    Er hatte seinen Einwand gerade ausgesprochen, da fischte Cat nach ihren Braids und nötigte ihn dazu, den Blickkontakt dafür abzubrechen. Mit seinem Blick folgte er jedem Zentimeter, den sie ihre Braids ihre Hand entlang gleiten ließ. Er hing auch dann noch an ihrer Hand, als sie diese unverfänglich näher zu ihm an den Tisch legte.
    Er riss seinen Blick von ihrer Hand los und begegnete wieder ihrem Blick. „Falls sich gravierende Dinge ändern sollten, gebe ich Bescheid. Ich bringe Ihnen erst einmal etwas zu trinken.“
    Damit nickte er dem Vampir und auch Cat zu, wobei sie in den Genuss eines dezenten Lächelns kam. Dann wandte er sich ab und ging zurück zur Bar, wo er Tom die Limonade auftrug und sich selbst in der Küche um den roten Drink kümmern würde. Bevor er jedoch abziehen konnte, hielt Tom ihn am Ärmel zurück. „Was ist da denn gerade zwischen euch abgegangen?“
    Zayne blickte den älteren Mann irritiert an. „Was meinst du? Wenn du denkst, ich habe Fanallüren raushängen lassen, muss ich dich leider enttäuschen.“
    „Quatsch, dafür bist du zu professionell. Aber das war nicht normal wie ihr euch angesehen habt.“
    Der Werwolf blinzelte. „… Das hast du nicht gerade wirklich gesagt.“
    Tom stutzte und überdachte seine Worte. Als es ihm auffiel, hatte sich Zayne schon befreit und war in die Küche verschwunden.
    Die Küche war relativ klein und hätte einen Trupp von Köchen nicht stemmen können. Manchmal gab es ein wenig Schwierigkeiten mit dem Gesundheitsamt, aber Tom kannte einfach zu viele Persönlichkeiten mit Rang und Namen, die kritische Gutachter einfach verschwinden lassen konnten. Deswegen wusste auch kaum einer von dem Gargoyle, der gerade vor einer Ablage stand, auf der mehrere kleine Schälchen drapiert worden waren. Josh war ein großes Exemplar aus dunkel marmoriertem Granit. Seine Flügel waren ausgestreckt fast drei Meter breit und er hatte sie während der Arbeit grundsätzlich so platt es nur ging an seinen Körper angelegt. Er war fast auf Augenhöhe mit dem Werwolf, aber dabei fast doppelt so breit. In der Vergangenheit mussten sie immer wieder die Fliesen auf dem Boden austauschen, wenn Josh einmal zu kräftig stampfte. Er war einfach viel zu schwer, wobei Gewicht ein Kompliment unter Gargoyles war.
    „Josh, wir haben eine Celebrity hier“, ließ Zayne den Koch wissen, der mit einer Klaue geriebenen Käse aus einer Schale fischte und sich in den Mund steckte. „Du hast nicht ganz zufällig noch irgendwo was fischiges versteckt?“
    Bei dem Wort Fisch spie der Gargoyle die Käsefetzen direkt wieder aus und starrte Zayne mit bernsteinfarbenen Augen an. „Isch hab doch geschagt, du schollst die Käschenudeln anbieten“, zischte er und es hatte Zayne viel Zeit gekostet ehe er wusste, wann das Zischen wirklich böse gemeint war und wann nicht.
    „Hab ich.“ Zayne zog ein Cocktailglas aus dem Regal über seinem Kopf und ging dann zu dem kleinen Extrakühlschrank, um dort eine Blutkonserve in abgepackter Getränkemenge rauszuholen. „Aber es ist Cathrine Jackson und ich hab das Gefühl, dass sie bei unzureichender Leistung entsprechend schlechte Publicity verbreiten wird.“
    Natürlich war das komplett erstunken und erlogen. Selten las man Beiträge darüber, dass Cat irgendetwas gezielt schlecht machte. Das war einfach nicht ihre Art. Nur wollte Zayne alles Mögliche tun, um ihrem Wunsch irgendwie nachzukommen. „Also?“
    „Kratz mir die Zinne….“, murrte Josh und schob sichtlich genervt die Schalen mit Käse zur Seite. „Isch hab keinen Fisch hier.“
    „Kannst du welchen besorgen?“
    „Bin isch die Wohlfahrt?!“
    „Komm schon. Ich hol dir auch lebendiges Moos aus Norwegen. Importiert. Vom Stein gekratzt.“
    Josh beäugte Zayne mit Skepsis in seinen waagerecht geschlitzten Augen. Die Verlockung war einfach viel zu groß und wann kam ein Gargoyle schon mal in den Genuss von echtem norwegischem Moos? Sie besaßen keine Konten oder Ausweise. Entsprechend wertvoll war diese Bezahlung für ihn.
    „Na schön. Aber isch beschtimme dasch Gerischt.“
    „Aber sicher doch, Josh“, sagte Zayne zufrieden und drapierte gerade das kleine Extra auf der Lippe des Glases. „Ich richte ein bisschen mehr Wartezeit ein.“ Damit bewaffnete sich Zayne mit dem Cocktailglas und verließ die Küche, während sich Josh auf den Weg zur Hintertür machte. Im Dunkeln konnte er ihn guten Gewissens fliegen lassen – tagsüber stand das natürlich außer Frage.
    Als Zayne zurück an die Bar trat, um dort die Limonade auf sein Tablett zu laden, saß jemand Neues direkt vor dem Tresen auf dem Hocker. Der Mann, der nur ein wenig älter zu sein schien als Zayne, hatte dunkle Haare und trug einen langen Ledermantel, der ihm schwer um die Schultern fiel. Er sah ein wenig mitgenommen aus, das Gesicht war zerfurcht und seine Augen besaßen einen Blauton, der viel zu intensiv für einen Menschen zu sein schienen. Er hatte schon ein Glas Whiskey vor sich stehen und schien erst zu erwachen, als Zayne zurückkam.
    Der den Kerl wiederum eiskalt ignorierte.
    „Hey Morin. Hätte gedacht, es sei ein Scherz als es hieß, du wärst hier abgestiegen“, grinste der Typ Zayne schief an und lungerte halb über den Tresen, dass sogar Tom ihn fragend ansah.
    „Nein, ich arbeite jetzt hier und wäre froh, wenn du Leine ziehst, Hayes“, erwiderte Zayne nicht nur kühl, sondern eiskalt. Er nahm sich sein Tablett und ließ Hayes ohne mit der Wimper zu zucken sitzen. Dennoch fühlte er seine Blicke im Rücken, als er zu dem Tisch mit Cathrine und ihrer Begleitung zurückkehrte.
    Hayes war der direkte Unterstellte vom Alpha des Hudson Rudels. Vor Jahren hatten sie versucht, Zayne in ihr Rudel zu ziehen, doch er hatte abgelehnt und sich sehr eindeutig widersetzt. Da der Alpha sich das nicht hatte leisten wollen, versuchten sie seit je her ihn zu werben. Die Stelle, die ihm eigentlich angedacht worden war, bekleidete nun Hayes und dieser arrogante Mistkerl sah seine Position selbst durch Zaynes Passivität gefährdet. Was dazu führte, dass sich Hayes in dumme Probleme verstrickte.
    Währenddessen stellte Zayne Cathrine ihre Limonade, garniert mit einer Scheibe Limette, hin und tat das gleiche für ihre Begleitung. Das Extra, das er angekündigt hatte, war ein Stück Lebkuchen, den er mit einem Zahnstocher gespickt über das Glas gehängt hatte. „Ich habe mir sagen lassen, dass Liebhaber den Wein selten mit Schokolade und noch seltener mit Gewürzen getrunken haben. Das Erlebnis sei entsprechend aufregend“, erklärte er dem Vampir das aufgespießte Gebäck. „Sind natürlich ein paar zusätzliche Gewürze drin. Gibt aktuell ja noch keinen Lebkuchen.“
    Er schmunzelte und wandte sich dann Cathrine zu. „Ich hoffe, es passt Ihnen, wenn Sie ein wenig warten müssen. Besondere Gäste erwarten von uns eine besondere Hingabe.“
    „Zenny! Kommst du mal kurz?“
    Wohl oder übel musste sich Zayne von Cathrine losreißen und sich Tammy zuwenden. Mit großen Schritten kam er zu ihr herüber. „Doch umentschieden?“
    Die Sexarbeiterin schürzte die Lippen. „Ich hab’s mir überlegt. Ich nehm doch deine Empfehlung, ja?“
    Zayne lächelte. „Sicher.“
    Also noch mal eine Runde in die Küche und einen Zettel für Josh hinhängen. Geschäftig machte sich der Werwolf auf den Weg, wobei sein Blick nur flüchtig über Hayes glitt, der schon halb vom Stuhl gerutscht war. Gut so. Sollte er sich scheren und es ein andermal probieren. Zayne verschwand in der Küche, beschrieb einen Zettel mit der Bestellung und piekte den Zettel auf den Bestellspieß.
    Als er zurück in den Schankraum kam, fiel ihm fast sämtliche Farbe aus dem Gesicht.
    Hayes hatte in der Tat seinen Platz verlassen. Dafür stand er nun unmittelbar vor Cathrines Tisch und sprach sie an. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sein arrogantes Grinsen aufgesetzt, welches Zayne so sehr hasste. Ihm war egal, was der Typ zu ihr sagte. Er hatte es nur nicht jetzt bei ihr zu tun.
    Lautlos wie ein Schatten bewegte sich Zayne, der nicht mehr viel darüber nachdachte, was er gerade tat. Er tauchte hinter Hayes auf und legte ihm eine seiner großen Hände auf die Schulter. Hayes, der gerade noch irgendwas von der Stärke seines Rudels gefaselt hatte, verstummte und drehte sich zu Zayne um. „Was? Jetzt willst du doch reden?“
    „Wir gehen dafür nach draußen“, verlangte Zayne, dem man anhören konnte, dass unter der ruhigen Fassade mehr brodelte. „Jetzt.“
    „Aber ich unterhalte mich doch so gut mit Cat“, beschwerte sich Hayes theatralisch und Zaynes Finger bohrten sich in dessen Schulter. „Hey, hey, Piano hier. Wenn ich schon mal die Chance hab, dann nutz ich die auch.“
    Jetzt“, wiederholte Zayne und riss Hayes einfach vom Tisch weg. Mit groben Schüben dirigierte er den anderen Wolf zur Tür. Hayes gestikulierte beleidigt mit seinen Händen, sperrte sich aber nur halbherzig gegen Zayne, der mit ihm draußen vor der Tür verschwand und sie hinter sie beide zu warf.
    Es vergingen gut drei Minuten, dann erschien Zayne wieder im Rack. Aus seinem Haar hatten sich ein paar Strähnen gelöst, aber sein Hemd saß noch makellos. Mit raumgreifenden Schritten durchquerte er den Raum, wobei er seine rechte Hand immer wieder ballte und entspannte. Absichtlich schaute er dabei nicht zu Cathrines Tisch – er ahnte bereits, welche Wirkung er gerade ausstrahlte. Das jedenfalls bestätigte ihm Jocelyn, die ihn plötzlich sehr interessiert ansah und dezent mit ihrem Zeigefinger gegen ihre eigene Nase tippte. Wissend lächelte sie ihn an, als er an ihrem Tisch vorbeikam. Ja, er strahlte gerade mehr von der Aura aus, die er sonst immer so gerne versteckte. Und ja, Vampire wie sie rochen das Blut, das in winzigen Sprenkeln am Saum seines Hemdes klebte.
    Selbst Tom, der als Mensch keine Antennen für die Auren von magischen Wesen hatten, betrachtete seinen Kellner argwöhnisch. Der Mann kannte die Geste, mit der Zayne sich jetzt ein Geschirrtuch schnappte und ein Glas abtrocknete, damit seine Hände etwas zu tun hatten.
    „Du bist sonst nicht zu kurz angebunden, was deine Geduld angeht“, bemerkte Tom.
    „Für gewöhnlich hält sich hier auch niemand aus einem Rudel auf“, gab Zayne betont ruhig zurück, wobei er wirklich darauf achten musste, dass man das Knurren aus seiner Stimme nicht mehr heraushören konnte. „Der kommt erst mal nicht wieder.“
    „Wenn du das meinst.“

    Immer wieder durfte Zayne Zeuge davon werden, wie seine magische Seite auf ganz andere Befehle hörte wie er selbst. Mehr als nur manchmal sträubte er sich gezielt den Reaktionen nachzugeben, die der Wolf in ihm sich wünschte. Genauso roch er Dinge, die über den menschlichen Geruchssinn hinaus reichten oder hörte Geräusche aus aberwitzigen Entfernungen. So hatte er vorhin Cats Stimme bereits gehört und ihm war direkt eine gewisse Form der Bewunderung anzusehen gewesen. Immerhin war sie es gewesen, die er täglich des Nachts auf seinem Smartphone anstarrte, wenn das Dunkel wieder zu tief und zu schwer für ihn wurde.
    Das alles war aber nichts gegen die Wucht, die ihn ergriff, als er in unmittelbarer Nähe zu Cat stand und sie sprach. Selbstverständlich besaß Cat eine unglaublich samtige Stimme, er kannte sie ja. Und doch traf sie ihn bis ins Mark, sodass er sie für einen langen Augenblick nur wortlos anstarren konnte. Es ging nicht darum, was oder wie sie es sagte. Er konnte nur noch nicht den Finger darauflegen, was genau es war. Aber es löste eine seltsame Gefühlsregung in ihm aus, die er nicht deuten konnte.
    „Einmal die Limonade. Sehr gern“, fing sich Zayne schließlich doch noch, notierte aber nichts auf dem Block, der in seiner Hosentasche steckte. Gedanklich stutzte er, als ihm auffiel, dass er sich in diesem Fall absolut sicher war, selbst eine Bestellung aus fünfzig verschiedenen Ordern fehlerfrei behalten zu können, solange nur sie es sagte.
    Entgegen seiner üblichen Höflichkeit richtete er das Wort nicht von sich aus an Cats Begleitung. Erst als sie zu ihm sah, folgte auch sein Blick ihrem und landete auf dem durchaus attraktiven Mann. Wäre er jedenfalls kein Vampir gewesen. „Natürlich führen wir den Roten. Ich schätze, Sie sind heute auf der etwas experimentellen Seite unterwegs? Dann würden wir ein kleines Extra hinzufügen.“
    Das machte Zayne nicht bei jedem Vampir. Allerdings hatte er in diesem Fall das Gefühl, durchaus von der Norm abweichen zu können. Und das lag mitnichten an Cats Anwesenheit. Das redete sich der Werwolf zumindest vehement ein. Irgendwie beschlich ihn das Gefühl, auch diesen Vampir zufriedenstellen zu wollen. Sehr sogar. Auch das war ein Punkt, der ihn etwas irritierte, denn üblicherweise ging es Zayne nicht darum… gefallen zu wollen. Er wollte gefallen? Natürlich wollte er das. Schließlich hatte das Schicksal Cat in dieses Restaurant geführt, eine gar einmalige Chance. So nah würde er ihr nie wieder kommen.
    „Was das Essen angeht…“
    Augenblicklich sprangen Zaynes Augen zurück zu Cat. Eine einzige Silbe hätte dafür wohl schon gereicht.
    „Was wäre denn das Beste, was Sie einem Menschen hier empfehlen könnten?“
    Sofort fühlte Zayne sich so, als hätte er sie maßlos enttäuscht. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und Furchen erschienen auf seiner Stirn, als er sich über diesen völlig unangebrachten Gefühlsausbruch wunderte. Sie wollte doch nur eine Empfehlung, aber so wie sie es sagte klang es danach, als gäbe es nicht das auf der Karte, was tatsächlich ihren Geschmack traf. Also glättete er mühsam seinen Gesichtsausdruck ehe er antwortete. „Das wäre heute tatsächlich Mac 'n Cheese. Unser Koch hat einen neuen Käse entdeckt und sich damit selbst übertroffen.“
    Er horchte in sich hinein. Ja, das Gefühl war definitiv noch da und hatte sich nicht abschütteln lassen. Seine Kiefermuskeln spannten sich an, während er darüber nachdachte und dem Drang nachzufragen nicht länger widerstehen konnte. Wie er es auch drehte und wendete, er konnte einfach nicht den Gedanken abschütteln, dass er doch noch etwas für sie tun konnte.
    „Entschuldigen Sie die Nachfrage, aber fehlt Ihnen etwas auf der Karte? Das ist die reguläre Karte, aber je nachdem sieht sich unser Koch auch gern einer Herausforderung gegenüber“, fügte er hinzu und umging dabei galant den Punkt, dass die Frage von einem persönlichen Gefühl herrührte.

    Da es noch verhältnismäßig früh war und unter der Woche war das Rack nicht besonders stark besucht. Die meisten Gäste pendelten am Wochenende oder ab zwanzig Uhr ein, wenn die Arbeit getan war oder man sich schnell noch etwas gönnen wollte. Deswegen war auch der optisch abgetrennte Bereich mit der eingezogenen Wand, wo zwei Billardtische und ein Dartbrett waren, noch völlig leer und lag im Dunkeln.
    Ausgenommen davon waren Leute wie Tammy, die Sexarbeiterin. Die Frau um die Dreißig kaschierte viele ihrer Makel mit Kosmetika, aber Zayne urteilte in der Regel selten nach Äußerlichkeiten. Trotzdem kitzelte ihre Nähe jedes Mal seine Nase, wenn das dick aufgetragene Parfum fast alle anderen Gerüche überdeckte. Tammy zählte zu der Stammkundschaft, weil ihr Gebiet dieser Block war. Meistens kam sie nach getaner Arbeit einmal vorbei, um sich wieder zu sammeln und zu stärken.
    Deshalb bestellte sie oft auch nur ein Soda. „Bist du dir sicher, dass du nichts essen möchtest?“, erkundigte sich Zayne sicherheitshalber, nachdem er ihr das Glas hingestellt hatte.
    Tammy seufzte, schenkte dem Kellner allerdings ein aufrichtiges Lächeln. Sie hatte sich die Lippen aufspritzen lassen und die Haare blond gefärbt. Über das sehr eng sitzende Kleid trug sie einen Mantel, damit sie hier nicht allzu freizügig saß. Darum scherten sich nicht viele Sexarbeiter, weshalb Zayne sie ein wenig mehr schätzte als andere. „Das passt schon, Zenny. Der letzte Kerl war ein Stinkstiefel, da kannst du einfach nicht sofort was danach essen.“
    Zayne besaß so viel Taktgefühl, nicht weiter nachzufragen. Es lag nicht in seinem Ermessen, ihr zu sagen, dass sie sich doch nach einem anderen Job umschauen konnte. In der Regel gab es Gründe, warum Menschen in dieses Metier abrutschten oder es sogar ganz gerne taten. Seine Aufgabe war hier zu kellnern und nicht, um sich zu sehr in die Angelegenheiten seiner Gäste einzumischen.
    Allgemein betrachtet war dieser Job hier nur ein Zeitvertreib, eine Ablenkung. Eine Grundlage, damit er sein flüchtiges Leben weiter finanzieren konnte. Aus einer Krise heraus war er hierhergekommen und nun verstrichen die Tage und verkamen zu einem undefinierbaren Zeitraum. Wenn er arbeitete fühlte er den Druck nicht, den der Wolf in ihm machte. Wenn er arbeitete, war da nicht die Stille um ihn herum, die ihn zwang, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Wenn er arbeitete, dann hatte er keine Zeit danach zu fragen, wie lange er diese sinnlosen Tage noch weiter bestreiten sollte.
    „Wie du möchtest. Aber ich kann dir heute besonders die Mac ’n Cheese empfehlen. Josh hat einen neuen Käse ausprobiert und sich selbst übertroffen.“
    „Ich werde es mir überlegen“, sagte Tammy.
    Zayne nickte ihr flüchtig zu und kehrte dann zurück zur Theke. An Tagen wie diesen war es ruhig und entspannt. Und damit leider auch mit etwas mehr Wartezeit verbunden, die er dann mit Tom totschlug. Gerade legte er das Tablett neben die Zapfanlage, da klingelte das kleine freundliche Glöckchen oberhalb der Eingangstür, die genau gegenüber der Theke lag, und kündigte neue Kundschaft an.
    Was auch immer Zayne an diesem Abend erwartet hätte – das hier war es auf keinen Fall.
    Seine Augen richteten sich auf den Eingang, um die neuen Gäste in Augenschein zu nehmen. Die Frau, die eintrat, hätte vielleicht von Weitem betrachtet als unauffällig gelten können. Doch Zayne reagierte umgehend auf sie, indem er sich versteifte und sie anstarrte. Auch Jocelyn, die gar nicht in die Richtung des Eingangs geschaut hatte, gefror urplötzlich und ihr Sklave verfiel in Totenstille. Sie alle spürten in diesem doch recht kleinen Raum die Macht, die sich erdrückend auf sie alle legte. Lediglich Tammy und Tom schienen davon herzlichst unbeeindruckt zu sein und verhielten sich völlig normal.
    Erst, als die Frau einen Schritt zur Seite machte und einen weiteren Gast, einen Mann, hereinließ, fiel der Zwang der Regungslosigkeit von den Anwesen ab. Jetzt starrte Jocelyn die Neuen finster an, insbesondere den Mann, wie es schien. Nur Zaynes Augen weiteten sich, als er ein paar weitere Sekunden bekam, um die Frau zu mustern.
    Er kannte das Brillenmodell. Gab natürlich viele, die es ihr zurzeit nachkauften, aber es gab nur eine, wo sich das dunkle Gestellt so satt von dem braunen Hautton abzuheben vermochte. Die sorgsam geflochtenen Braids, die aus der Mütze herausflossen, waren makellos gearbeitet worden. Insbesondere das Tuch mit seinem Fliederton und den anderen Akzenten, erkannte er aus zwei Bildern auf Instagram wieder. Ihn beschlich eine Vermutung, nur war das absolut lächerlich. Soweit er informiert war, war sie gerade an der Westküste und nicht auf der anderen Seite des Kontinents zugegen.
    Dann nahm die Frau jedoch die Brille ab, die sie hier im schummrigen Licht nun wirklich nicht brauchte, und Zayne vergaß wie man atmete.
    „…Zayne?“, harkte Tom nach, dem nicht entgangen war, wie sein charmanter Kellner plötzlich zu Starren begonnen hatte. Als er darauf nicht reagierte, versetzte er dem Werwolf einen Klaps auf die Schulter und holte ihn aus seiner Trance.
    „Hm, was?“
    „Junge, du bist komplett weg. Was ist los?“
    Zayne warf Tom einen fast schon anklagenden Blick zu, eher er sich am Riemen riss und ins Gedächtnis rief, dass Tom von Social Media keine Ahnung hatte. Oder sich dafür interessierte. „Ich glaube, das ist Cathrine Jackson.“
    „Warte, da klingelt was… Das ist das Model, oder?... Nein, warte. Schauspielerin. Was macht ne Schauspielerin hier?“
    „Gute Frage“, erwiderte Zayne, der dabei zusah, wie Cat und ihre Begleitung den Raum betraten und einen der Rundtische in der Mitte anstrebten. Die Karte war darauf ausgestellt und er wartete die üblichen fünf Minuten ab, ehe er sich auf den Weg machte, um Bestellungen anzunehmen.
    Je näher Zayne dem Tisch kam, desto stärker wurde die Präsenz. Noch nie zuvor in seinem Leben hatte er so eine Empfindung verspürt. Cat sah ihn nicht einmal an und doch hatte er das Gefühl, in ihrer Gegenwart rein gar nichts verstecken zu können. Er war sich plötzlich vielmehr bewusst, dass er sich die Haare gefärbt hatte und wie der Stecker in seinem Ohr seine Augenfarbe änderte. Es war keine Scham, jedoch… fühlte es sich plötzlich so unnötig an und das erschreckte ihn mehr als gewollt. Er konnte seinen Finger nicht darauflegen, aber für ihn stand völlig außer Frage, dass sie alt sein musste. Sehr alt sogar.
    Erst, als er am Tisch ankam, stieg ihm der typische Geruch von Räucherwerk in die Nase und sein Blick fiel kurz auf Cats Begleitung. Der Mann war ein Vampir und gemessen an der Intensität des Räucherwerks auch keiner mit niedrigem Stand. Sein Anzug wirkte hier äußerst deplatziert, aber selbst ein Tölpel erkannte, dass er maßgeschneidert sein musste. Und verdammt teuer. Dass ein Farbiger solch einen Anzug trug, interessierte Zayne dabei herzlichst wenig. Äußerlichkeiten ließen sich leicht dazu nutzen, um andere zu täuschen. Ganz sicher war sich der Werwolf nicht, aber er meinte, diesen Kerl schon mal auf Bildern mit Cat gesehen zu haben.
    Zaynes Blick hielt sich nur kurz auf dem Mann auf und widmete sich dann der Dame, so wie es sich eigentlich gehörte. Der Geruch, der sie umfing, war gänzlich anderer Natur. Da waren Spuren von Parfum, sicher, aber es überdeckte nicht den würzigen Geruch, der für ihn völlig unbekannt war. Sie duftete nach Koriander und Kardamom mit einer dunklen Note, die sich nur mit Macht beschreiben ließ. Noch nie zuvor hatte er so etwas gerochen und allein das brachte ihn beinahe aus dem Konzept.
    Sie klappte gerade die Karte zu und hob ihren Blick, um seinem zu begegnen, da blieb ihm die Begrüßung im Hals stecken. Zayne gehörte nicht zu den schüchternen Typen, auf keinen Fall, aber ihm fiel auf, dass, je nachdem wie er ihre Augen ansah, sie die Farbe zu wechseln schienen. Mal war es eine normale Farbe, und im nächsten Augenblick waren sie smaragdgrün und geschlitzt. Er blinzelte mehrfach, bekam den richtigen Blickwinkel scheinbar einfach nicht hin.
    Cathrine Jackson war alles andere als gewöhnlich oder ein Mensch.
    Zayne räusperte sich. Er würde den Teufel tun und ihr auch nur ansatzweise andeuten, dass er ein Fan von ihr war. Dass sie ihn aus seinem Moloch geholt hatte und der einzige Grund gewesen war, wieso er hier überhaupt noch stand. „Einen schönen guten Abend wünsche ich. Kann ich Ihnen etwas zu trinken bringen oder haben Sie sich schon entschieden, was Sie essen möchten?“

    Alanna
    4. Dezember 2024 um 19:52


    Das Rack 'n Roll war ein kleines Restaurant inmitten der Suburbs von Manhatten. Es versteckte sich zwischen den großen Betonblocks der Wohnungsbauten und war nicht direkt an die Straße angebunden. Wer sich hier nicht auskannte oder über Hörensagen vom Rack erfuhr, der verirrte sich nicht in diese Gegend.
    Das Schild vor dem Laden flackerte und einige Glühbirnen waren ausgefallen. Ein Billardqueue spießte dabei ein Fleischbällchen von einem Teller mit Spaghetti auf und blinkte freundlich vor sich hin. Ein geschotterter Weg führte zum Eingang, sofern man sich zwischen dem Eisenzaun hindurch traute. Um es ein bisschen netter zu gestalten hatte der Besitzer vor dem Eingang einen Teppich ausgerollt, der früher mal knallrot gewesen war. Mittlerweile erkannte man die Farbe nur noch, wenn die Sonne einem gut gesonnen war.
    Das Rack war ein Tipp für die unmittelbaren Anwohner der Suburbs. Hier gab es mitunter die besten Burger und Pommes, ohne in die Nähe des überlaufenen Time Squares gehen zu müssen. Sofern man sich mit dem doch recht runtergerockten Ambiente abfinden konnte. Hier gab es keinen Dresscode und keinen Türsteher. Wer auch immer herkommen wollte, der bekam auch etwas für sein Geld.
    Entsprechend klein fiel auch das Interieur des Racks aus. Kleine Tische waren an den Wänden aufgestellt mit Bänken davor, die Platz für etwa vier Gäste boten. Zur Mitte hin standen freie Rundtische mit Einzelstühlen daran und an den Wänden hingen verschiedene Bilder, die entweder abstrakte Kunst oder Persönlichkeiten zeigten, die niemals hier gewesen waren. Rot karierte Tischdeckchen verliehen dem recht dunklen Mobiliar Farbe und hoben sich vom braunen Linoleum des Bodens ab. Im hinteren Bereich hatte man eine Bartheke erbaut, die den Eingang zur Küche hinter Paravents versteckte. Das hier war der Herrschaftsbereich von Tom Gregor, dem Besitzer des Restaurants. Er war ein gewöhnlicher Mensch, der in seiner Jugend einen Zwischenfall der anderen Art erlebt hatte und fast Abendessen eines Vampirs geworden wäre. Wäre da nicht Joshua, ein Gargoyle, aufgetaucht. Seitdem bot Tom dem Gargoyle ein Zuhause in seinem Restaurant an und bald stellte sich heraus, dass sein Retter einen überaus feinen Geschmackssinn hatte. Er beharrte darauf, dass es an der steinernen Zunge lag, wissen tat das jedoch niemand. Seit her verbrachte Joshua als Toms Freund seine Zeit in der Küche als Chefkoch, wohlbehütet vor sämtlichen neugierigen Augen.
    Das war auch der Grund, warum Tom nicht nur menschliches Personal einstellte. Als einer der wenigen, die von der Existenz des Übernatürlichen wussten, hatte er einen völlig neuen Platz in der Hierarchie eingenommen. Denn wer davon wusste, konnte sein Menü auch entsprechend einrichten. Deshalb war das Rack nicht nur von Menschen, sondern auch von dem magischen Volk gut besucht. Hier fand zumeist jeder etwas nach seinem Geschmack – und sei es noch so abstrus.
    Dank seines ersten Kellners Bratt erhielt Tom schnell einen weiteren Zugang, der sich als absoluter Glücksgriff erwies: Zayne Morin.

    Auch an diesem Abend war Zayne wieder arbeiten. Er war spontan für Bratt eingesprungen, der sich bei einem Fehler während einer Beschwörung teilweise selbst aufgelöst hatte und den Gegenzauber finden musste, um wieder greifbar zu werden. Nicht, dass Zayne den angehenden Hexenmeister nicht gewarnt hätte, aber wer bekanntlich nicht hören konnte, musste fühlen.
    Es war unter der Woche und demnach nicht sonderlich viel los. An den äußeren Tischen saß eine Prostituierte, irgendwelche zwielichtigen Typen und zwei Vamps, die er als Werwolf schon auf drei Kilometern an ihrem Räucherwerk gerochen hatte. Er war gerade auf den Weg zu ihnen, auf seiner Hand ein Tablett mit zwei dunkelroten Longdrinks, die kein alkoholisches Getränk enthielten. Er hatte seine Haare wie üblich zusammengebunden, eine schwarze Stoffhose mit einem einfachen weißen Hemd dazu kombiniert und bis auf seine Ohrstecker auf Schmuck verzichtet. Am Tisch angekommen stellte er den beiden Vamps, eine Frau und ein Mann, die Gläser mit einem dezenten Lächeln hin.
    „Bist du dir sicher, dass du nicht irgendwann einmal mitkommen möchtest? Nur für mich?“, säuselte ihm die Vampirin zu und spielte dabei mit ihren langen, schwarzen Haaren. Auf Werwölfe wirkte der Bann eines Vampires nicht und doch versuchten sie es bei ihm immer wieder.
    „Nein, danke, Jocelyn. Ich glaube, ich wäre heute sowieso nur das dritte Rad am Wagen“, schlug Zayne das Angebot wie immer aus und ließ einen vielsagenden Blick zu dem Mann gegenüber Jocelyn wandern. Der hier war kein richtiger Vampir – er war nur ein Schatten, ein Blutsklave eines Vampires.
    Sie stieß einen übertriebenen Seufzer aus und lehnte sich auf der Bank zurück. „Du bist wirklich soooo schwierig zu überzeugen, Zayne… Schlägst du nicht manchmal ein bisschen zu viel Spaß aus?“
    Er rümpfte daraufhin die Nase, kaschierte es aber mit einem Kratzen seiner Nasenwurzel. „Ich fürchte, mein Spaß und dein Spaß liegen in zwei verschiedenen Universen.“
    Einen Moment lang starrte Jocelyn Zayne eindringlich an. Dann lachte sie glockenhell und Zayne war entlassen. Mit dem Tablett unter seinem Arm geklemmt kehrte er zur Theke zurück, wo Tom das Schauspiel beobachtet hatte. Er putzte gerade ein Bierglas mit einem Lappen und schielte zu dem Aschenbecher herüber, wo seine Schachtel Zigaretten lag.
    „Ich dachte immer, dass sich Werwölfe und Vampire bis aufs Blut hassen“, raunte ihm der ältere Mann zu und hielt das Glas gegen das schummrige Licht.
    „Das ist ein Mythos. Der einzige wirkliche Problemfall tritt nur dann ein, wenn wir sie beißen und umgekehrt. Unser Speichel ist ätzend für sie und deren Gift wirkt auf uns. Aber eine grundlegende Abneigung gibt es nicht“, erklärte Zayne, nachdem er das Tablett abgestellt und ein Soda darauf gepackt hatte. „Ihr seid doch alle so versessen auf Mythen und Märchen.“
    Tom stellte das Glas zurück an seinen Platz und lehnte sich gegen die Spüle. „Wer kann denn auch ahnen, dass wir gar nicht so weit vom Schuss ab sind?“
    Damit hatte er durchaus recht. Der breiten Allgemeinheit war nicht bekannt, dass es Magische unter ihnen gab. Selbst die eigenen Arten wussten nicht immer von den Existenzen der jeweils anderen. So hatte Zayne damals einen Heidenschreck erlebt, als er den steinernen Gargoyle in der Küche mit einer Schürze gesehen hatte. Mit der feinen Nase eines Wolfes konnte er oft bestimmen, wenn es sich nicht um einen Menschen handelte, aber war es eine Art, die ihm zum ersten Mal über den Weg lief, war auch er ratlos. Trotzdem hatte er schon vieles gerochen und einzuordnen gelernt
    „Stimmt. Wer hätte das schon ahnen können“, nickte Zayne und nahm sich das Tablett, um das bestellte Soda wegzubringen.

    Klartraum
    TRIGGERWARNING
    Drama | Psychologisch | poss. Romance | poss. Fantasy

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    Myla wächst als ganz gewöhnliches Mädchen in einer ganz gewöhnlichen Umgebung auf. Sie bringt gute Leistungen in der Schule, hat einen angenehmen Freundeskreis und entwickelt sich im besten Wege zu einer jungen Frau. Ihren Hobbies geht sie nach und auch die ein oder andere Beziehung hatte sie bereits. Als Einzelkind hegt sie eine sehr gute Beziehung sowohl zu ihrer Mutter als auch zu ihrem Vater, die ihre Ehe wie im Bilderbuch führen. Generell scheint alles nahezu perfekt zu laufen. Bis auf einen einzigen Schlag des Schicksals, der alles verändern wird.

    Myla ist gerade einmal 22 Jahre alt, als sie auf dem Heimweg vom Flughafen mit ihren Eltern in einen Verkehrsunfall gerät.
    Ihr kleiner PKW war einer von vielen in einer Massenkarambolage. Sie war nicht diejenige, die den Unfall auslöste, aber als Glied mittendrin hatte sie nicht rechtzeitig bremsen können. Als sie auffuhr, folgte der nächste Einschlag hinter ihr direkt. Ihr PKW wurde von einem LKW zwischen ihm und einem Transporter eingequetscht. An das, was danach geschah, hatte Myla keine Erinnerungen mehr.
    Schwer verletzt barg man sie aus dem Auto und brachte sie ins Krankenhaus. Neben einem Schleudertrauma und Brüchen an Rippen und Beinen kam sie mit dem Leben davon. Ihre Eltern, die hinten saßen, hatten dieses Glück nicht. Sie verstarben noch an der Unfallstelle, aber dies sollte ihre Tochter erst viel später im Krankenhaus erfahren.
    Wegen der Verletzungen legte man Myla ins künstliche Koma und checkte sie vollständig durch. Nach drei Wochen erwachte Myla desorientiert, aber bewusst. Doch als man ihr mitteilte, dass ihre Eltern es nicht überlebt hatten, brach für die junge Frau eine Welt zusammen. Ein einziger Moment hatte ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Nur endete der Horror hier noch nicht.
    Während der Untersuchungen stellten die Ärzte eine Wucherung an ihrem Kehlkopf fest. Da sich die Ärzte erst einmal darum kümmerten, dass sie die Verletzungen des Unfalls überstand, schob man dieses Thema nach hinten. Aber jetzt, wo Myla wach und am genesen war, mussten die Ärzte es ihr mitteilen.
    Die Wucherung stellte sich als Krebs heraus. Bösartig. Groß. Aggressiv. Noch während Myla mit ihrem Leben kämpft und sich der Trauer stellen muss, soll sie entscheiden, wie sie gegen den Krebs vorgehen will. Entweder eine Chemotherapie versuchen oder gleich den radikalen Weg gehen und den Kehlkopf - und damit auch ihre Stimme - entfernen lassen. Die junge Frau bat um Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen. In einer ganz bestimmten Nacht hatte sie das Gefühl, dass ihre Eltern sie beobachten würden und sie niemals hätten sehen wollen, wie ihre Tochter aufgab, ihr Leben jetzt schon wegwarf.
    Also entschied sich Myla für die OP und ließ sich den Kehlkopf samt Krebs entfernen.

    Die OP ist erfolgreich, der Krebs entfernt. Aber ein Garant für die Zukunft ist das noch lange nicht. Narben an Beinen und Torso zeugen von dem schrecklichen Unfall, über den sie nun nicht mehr sprechen kann. Ganz ohne Stimme findet sich die junge Frau ein Jahr später in den Trümmern ihrer Existenz wieder.
    Und eines Tages sieht sie plötzlich Dich.
    Du tauchst wie aus dem Nichts auf. Eine Gestalt, von der Myla sofort weiß, dass sie nicht real sein kann. Zunächst tauchst Du nur gelegentlich auf, doch dann wird die Frequenz immer größer, Du kommst immer näher, aber berühren tust du sie nie. Niemand sonst sieht Dich - das hat sie längst ausprobiert. Du wirst ihr ständiger Begleiter, vielleicht ihr Freund oder doch eine böse Vorahnung? Ein Hirngespinst? Oder träumt Myla das alles nur noch und ist längst tot?

    Ich habe extra nicht definiert, WAS für eine Gestalt Du bist. Es kann wirklich nur eine gewöhnliche Person sein oder eben etwas fantastisch angedachtes. Ich habe eine Idee, weshalb Myla Dich sieht und was es damit auf sich hat. Dabei kannst Du entscheiden, ob Du Dich überraschen lassen möchtest oder ob wir etwas zusammen finden. Ebenso, ob es wirklich echt sein soll (e.g. Parallelwelten usw.) oder eben nicht.

    reserved

    Breached

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    Venaticorum - Jahr XXXX
    Einheit und Gerechtigkeit sollte doch im Leben die größte Rolle spielen, oder nicht?
    Die Menschen auf dem Planeten Venaticorum haben sich genau dieser Philosophie verschrieben und sich jeweils unter einem von vier Herrscherreichen aufgeteilt. Mittels Votum des Volkes erhoben führen diese Herrscher ihre Lande und Wirtschaft, wobei sie den Bürgern die Art der Einheit vorleben. So wirkt es zumindest nach außen hin, aber die Gerüchteküche war seit je her eines der beliebtesten Mittel der Menschen zu Unterhaltungszwecken. Vieles wird im Dunkel gemunkelt, doch offensichtliche Zwiste zwischen den Herrscherreichen bleiben aus.

    Ein Grund dafür ist womöglich die Tatsache, dass die Menschen alle mit der gleichen Fähigkeit geboren werden: Sie sind magisch begabt.
    Jeder Mensch, völlig ohne Ausnahmen, ist in der Lage, Magie in sämtlichen Ausformungen zu wirken. Ab dem fünften Lebensjahr wirken die meisten Kinder ihren ersten Zauber und werden daraufhin von ihren Eltern und Einrichtungen aufgeklärt. Denn das Wirken von Zaubern ist alles andere als ungefährlich: Jeder Zauber, sei er noch so geringwertig, hat einen Preis. Und zwar die eigene Lebenskraft. Mit großer Macht kommt eine große Verantwortung: Nämlich die über das eigene Leben.
    Bedenken, dass Menschen deshalb missbraucht und ausgezehrt werden könnten, gab es keine. Schließlich war es unmöglich, auf die Lebenskraft eines anderen Individuums zu zugreifen. Magie war ein Balanceact und nicht dazu erkoren, willkürliche Zerstörung und den Tod zu bringen. Sicher, Unfälle passieren in Form von Naturkatastrophen oder ähnliches. Aber der Preis, den es für einen gezielt tötenden Zauber zu zahlen galt, war meist nicht geringer als das Leben des Zaubernden. Quid pro Quo, ein Äquivalenztausch.

    Was aber passiert, wenn das eigentlich Unmögliche plötzlich Wirklichkeit wird? Wenn es einem Individuum gelingen sollte, doch die Magie eines anderen Menschen anzuzapfen oder gar seinen Widerstand zu brechen?
    Was passiert, wenn ein solcher Breacher erscheint? Wie lange bleibt ein Gleichgewicht zwischen vier Herrschern bestehen, wenn er den Breacher in die Hände bekommt?

    Hallihallo :)
    So, ich habe dann mal die erste Suche soweit fertig gemacht und suche nun einen Partner für folgendes RPG:


    The soothsayer


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    Jahr 4179 - Die Erde, die wir so kannten, hat sich verändert.
    Die Menschen haben erfolgreich weiter an ihrer Politik festgehalten und es geschafft, die Erde ins völlige Chaos zu stürzen. Die natürlichen Ressourcen sahen sich immer weiter erschöpft, das fragile Gleichgewicht dauerhaft gestört und schließlich gänzlich aus den Fugen gebracht. Naturkatastrophen, Seuchen und Massensterben waren die Folge. Das alles geschah im Jahr 2261, das Jahr, in dem die Menschen ihrem eigenen Aussterben ins Auge blicken mussten. Zu schnell reagierte die Umwelt auf die konstante Zerstörung und die Pläne, sich ins Weltall zu flüchten, wurden nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt. So griffen die Menschen auf ihre bisherigen Errungenschaften zurück, veränderten Nahrungsmittel und nutzten Medikamente, deren Erprobung noch gar nicht ausgeführt worden war.
    Die Welt zwang dieses Mal die Menschen zur Anpassung und nicht andersherum. Noch immer hatten sie nicht aus ihren Fehlern gelernt und maßen dem Planeten mehr zu, als er tragen konnte. Die Population schrumpfte, immer mehr Menschen starben an Krankheit oder Hunger. Bis die Zahlen langsam stagnierten und die Medikamente scheinbar endlich anschlugen.
    Im Jahr 2502 wurde der erste Abartige - wie Menschen diese Art fortan nennen würden - geboren. Kinder, die körperliche Anomalien oder Fähigkeiten besaßen, die die der Menschen überstieg. Immer mehr Kinder wurden geboren, die tierartige Züge aufwiesen oder Dinge zum Schweben bringen konnten. Manche wuchsen zu enormen Größen heran, andere wurden mit Fischschwänzen und Kiemen geboren. Diese Mutanten wurden anfangs von den Menschen gezielt getötet, doch immer mehr Kinder kamen mit diesen Merkmalen zur Welt. Irgendwann begann sich, die Population der Abartigen zu vergrößern, zu stabilisieren. Sie zeigten sich wesentlich weniger beeinflusst durch die feindliche Umwelt, die es den Menschen schwer machte.
    Im Jahr 3277 war der Anteil an Menschen und Abartigen gleichgroß. Immer mehr Abartige bekleideten wichtige Ämter und kämpften gegen die Benachteiligung ihrer Art an. Noch immer profilierten sich die Menschen, und während die Abartigen verstanden, dass die Menschen die Erde immer weiter zu Grunde richtete, sahen sie sich ihrer verpflichtet. Nach einer lächerlichen Hinrichtung eines Abartigen-Paares eskalierte die sowieso schon angespannte Stimmung. Die Abartigen wurden sich ihrer Macht bewusst und begannen, den Spieß umzudrehen. Ein Genozid war die Folge und bald darauf waren fast alle Menschen ausgerottet worden. Wie Flüchtlinge versteckten sie sich, ständig in der Angst, von dem nächsten Abartigen getötet zu werden.
    Die Abartigen, die sich selbst fortan als Myths bezeichnen, beginnen damit, die Erde vor ihrem Verfall zu retten. Waldwesen beleben die Wälder, die Nixen und Fischwesen klären die Meere. Vampirartige kümmern sich weiterhin um die Verfolgung der Menschen und die Hexen reinigen zusammen mit den Fae Saatgut und allerlei. Die Myths entwickeln das System der Magie fort auf Kosten der Technologie, die den rassistischen und verschwenderischen Menschen angehängt wurde. Die Kommunikation erfolgte nur noch artspezifisch, Fahrzeuge waren kaum noch benötigt und das Internet verschwand in Windeseile. Eine neue Ära der Harmonie zwischen Myths und der Erde hielt Einzug.

    Im Jahr 4175 erreichte den Rat der Myths ein Brief. Ein augenscheinlich unbedeutender Brief aus dem Volke, wie sie zunächst annahmen. Er war altmodisch mit einem roten Wachssiegel geschlossen worden, auf dem eine Narzisse prangt. Das Schreiben wurde handschriftlich verfasst mit dunkelroter, fast schwarzer Tinte. Die Schrift war alles andere als ansehnlich und schien in Eile geschrieben worden zu sein, doch der Inhalt war verstörend. Darin kündigte der Verfasser an, dass die Zeit der Harmonie vorbei sei. Es würde zu Angriffen kommen und die Welt den Verlust der Menschen betrauern und die Myths dafür verantwortlich machen. Sie sollen sich auf die Konsequenzen gefasst machen. Wirklich glauben tat dem Schreiben jedoch niemand.
    Eine Woche später brach eine Massenpanik auf einem öffentlichen Platz auf. Ein Werkind, das in einem Unfall gestorben war, war aus seinem Grab auferstanden und suchte den Platz heim. Schnell wurde die Untote unschädlich gemacht und versucht, den Vorfall zu vertuschen. Denn die Myths spielten weder mit dem Tod noch mit der Magie, die dafür zuständig war. Zu groß war die Gefahr, die Kontrolle darüber zu verlieren und den ganzen Planeten wieder ins Chaos zu stürzen. Es war das allererste Mal, dass Untote in Erscheinung traten und der Brief, der vor einer Woche kam, wurde nun mit Argwohn betrachtet.
    Nur hörte hier der Schrecken nicht auf. Nach diesem Brief folgte Monate später ein weiterer. Wieder das gleiche Siegel, wieder die gleiche Schrift. Abermals deutete der Verfasser ein Geschehen an, das anderthalb Wochen später in die Tat umgesetzt wurde. Die kryptischen Texte beschrieben nie das exakte Geschehen, waren im Nachgang aber zweifellos dem Schreiben zu zuordnen. Wer auch immer dahinter steckte, war der Totenbeschwörung fähig und sah darüber hinaus Ereignisse voraus. Über Jahre hinweg versuchte man den Schuldigen ausfindig zu machen, jedoch immer ohne Erfolg. Niemand wusste, wie man ihm Einhalt gebieten sollte, bis vier Jahre später endlich etwas wie eine Forderung in einem der Schreiben stand: Die Myths sollen damit aufhören, Jagd auf die Menschen zu machen. Erst dann würden auch die Toten ruhen.
    Damit enthüllte der Verfasser neben dem Detail, dass er ein Necromancer war, etwas Neues: Er war ein Freund der Menschen, wenn nicht sogar selbst einer.

    Welche Rolle wirst du in dieser Welt einnehmen? Wirst du als einer der Myths versuchen, dem Totenbeschwörer das Handwerk zu legen oder machst du ihn sogar ausfindig, weil du ihm helfen willst? Bist du vielleicht schon in seiner Nähe und weißt, wer er ist oder rätst du nur wie alle anderen, wo er sein könnte? Teilst du seine Einstellung oder ist er dir fremd?
    Wer willst du sein?

    Bei Interesse würde ich alles andere gern privat besprechen.

    Die Meisten haben hier ja in etwa die gleichen Ansprüche, also spare ich mir die Wiederholung mal.
    Ich freu mich auf dich.

    Aloha!

    Ich nenne mich hier Sayrana aka Say und bin aktuell 31 Jahre alt. Meine RPG-Erfahrung beläuft sich auf 12 Jahre primär auf einer anderen Plattform, durch dortige User bin ich aber hierher gekommen. Das Schreiben habe ich wohl in der Sekundarstufe angefangen und dort in diese linierten Hefte meine Geschichten in Romanform geschrieben. Die hat allerdings niemals jemand zu Gesicht bekommen und sind irgendwann in den Untiefen meines Zuhauses verschwunden. Kurze Zeit später entdeckte ich dann, dass man auch mit anderen Leuten zusammen schreiben kann und seitdem häng ich im RPG-Universum fest, durchbrochen von kleineren Pausen der Arbeit geschuldet. Ich habe ein kurzes Werk von meinem Leben / meiner Arbeit veröffentlicht, aber mein Roman, an dem ich aktuell arbeite, leider noch nicht.

    Ich spiele bevorzugt Fantasy in sämtlichen Schienen und Farben. Urban Fantasy hat es mir dabei besonders angetan (ich kann jedem nur die Blut-Reihe von Kim Harrison empfehlen zu lesen). Auch Krimis, Thrillern und natürlich Drama kann ich einiges abgewinnen, ebenso wie Action oder auch das ein oder andere historisch angehauchte Genre. SCI-FI tu ich mich meistens schwer mit, aber noch schlimmer ist Slice of life - da hab ich nämlich auch so schon genug von.
    Meine Figuren und Geschichten besitzen demnach etliche Ecken und Kanten. Weder meine Welten noch meine Figuren sind polished - sie alle haben ihre Schwierigkeiten oder Fragwürdigkeiten. Wenn sich ein passender Schreiber findet, arten meine Geschichten teilweise auch zu einem regelrechten Epos aus, aber das ist bei Weitem kein Muss. Ich verwickle meinen Schreibpartner gerne in storyrelevante Sackgassen oder deute bei genauem Lesen auf Zusammenhänge hin, die man vielleicht erst im Nachgang oder sehr spät erst richtig erschließen kann. Meine Figuren reichen dabei von zurückgezogenen, verletzten Charakteren bis hin zu den absolut kranken Männern in Schwarz, die vor wirklich keiner Tat zurückschrecken.
    Ich stelle Qualität über Quantität, zumal ich unter der Woche bis zum Abend hin einfach keinen Zugang zum Internet habe, dank meiner Arbeit. Ein sog. Power-Poster bin ich dann nicht, wobei ich am Wochenende auch mal mehr als einen Post an einem Tag kreieren kann, wenn's bockt^^

    Was ich sonst noch Schönes treibe: Brettspiele sammeln. Und spielen, wenn sich die Truppe ergibt, versteht sich. Auch Pen and Paper ist mir nicht fremd. Aktuell schreibe ich sonst an meinem Roman und bemale meine Tabletop-Figürchen mit Hingabe. Außerdem bin ich wieder im Leseflow angekommen und arbeite mich aktuell durch die Mistborn-Reihe von Brandon Sanderson.
    Außerdem koche ich gern, vorzugsweise die japanische Küche. Backen hat mich leider verfehlt.
    Ah, ja, ich zocke natürlich auch alles querbeet der Möglichkeiten. Ich hab praktisch alles, außer Xbox, und peile nächstes Jahr Monster Hunter an ( ja, bin ein Veteran xD) und demnächst Metaphor. Pixelarts sind auch wunderbar.

    So, genug Augen ausgetrocknet. Das war es zu mir und wünsche dann ein gutes Gelingen und kräftige Fingerchen :D
    Grüße!
    Say

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