Verschlungen in Nebel

  • Der rot gefärbte Mantel flatterte in den Wind, dessen stetig steigende Intensität, mehr von dem roten Nebel, der sich wie ein Schleier um die Bergkette vor ihm quoll.

    Er drehte sich für einen Moment um. Der Weg, wenn man ihn so nennen konnte, war nichts weiter als tote Erde. Seine einst schwarzen Schuhe, waren von Schlamm und Dreck beschmutzt. Seine Hände vor seinem Gesicht, um sich wenigstens ein bisschen vor den Sturmböen zu schützen, als er auf dem Gipfel des Hügels war und hinab in das Tal sah, welches wiederum genau vor dem bedrohlich schauenden Bergpass war.

    Nolens Magen knurrte, wie lange war es her, dass er etwas gegessen hatte? Es waren bereits Tage, als er die Haupthandelsroute verließ und auf einem Trampelpfad direkt hierher gegangen war. Doch er war sich sicher, es würde sich lohnen. Fixiert sah er mit seinen dunkelbraunen Augen hinab, als ein Fetzen des waberten roten Nebels von den Bergspitzen hinab ins Tal kam.

    Es war eine formlose Masse. Er musste husten, als die heiße, kratzige Luft des Nebels an ihm vorbeizog.

    Die Konturen des Hamlets wurden immer klarer. Nolen selbst hatte nur Gerüchte gehört von jener kleinen Siedlung, die das letzte Verbindungsglied zwischen dem bekannten und dem alles einnehmenden Nebel darstellen. Man nannte es Dämonenstadt oder Narrenheim, weil nur jene, die von Wahn besessen waren, dort blieben, doch für ihre Bewohner war es einfach nur eine kleine Ansammlung von Häusern.

    Schließlich erreichte Nolan die ersten Häuser der Siedlung. Sie waren behelfsmäßig, mit allen Materialien gebaut worden, die hier zur Verfügung standen. Es gab weder Wachen noch einen Schutzwall, geschweige denn eine Mauer. Es war ganz anders als ein herkömmliches Dorf, auf den Straßen herrschte Stille, fast wie der Tod.

    Eines der Gebäude stach aber heraus. Es war im Zentrum des Dorfes. Es war das einzige Gebäude, woraus man Silhouetten einer Lichtquelle erkennen konnte. Über der großen eichel Tür jenes Hauses prangte ein großes hölzernes Schild, mit der Aufschrift: "Zum kleinen Teufel."

    Amüsiert schlenderte Nolen die Straße hinab, zog die Tür auf, als ihm direkt die Wärme des Kamins, die Stimmen der tuschelnden Leute und der Duft des frischen Essens entgegensprang.

    Er selbst aber hatte aber keine Pläne sich mit irgendwem lange zu unterhalten, so setzte er sich an einen leeren Tisch, von dessen Platz man eine perfekte Sicht zu einem Brett hatte, welches so schwarz wie Kohle war, dessen Gravur "Schwarzes Brett" war.

    Es dauerte nur wenige Momente, bevor Nolen eindringlich die Zettel, die dort angeschlagen waren, studierte.